Ein schöner Garten und ansprechende Außenanlagen gehören zum Hausbau einfach mit dazu. Wer gern am Wasser wohnt, kann seinen Garten mit einem kleinen Biotop aufhübschen und Fischen, Fröschen, Wasserläufern und Libellen einen Lebensraum schaffen. Dabei macht es Sinn, bereits bei der Hausplanung den Teich mit zu berücksichtigen.
Welche Arten von Teichen gibt es?
Ein plätschernder Teich wirkt beruhigend und schafft ein positives Klima rund ums Haus. Grundsätzlich können Teiche in folgende Kategorien eingeteilt werden:
- Bauchlauf durch den Garten
- Fischteich
- Koiteich
- Miniteich
- Pflanzteich
- Schwimmteich
- Zierteich
Pflanz- oder Fischteiche können auch Schwimmteiche sein, wogegen Miniteiche allein wegen ihrer Größe und Koiteiche wegen der Empfindlichkeit der Tiere nicht zum Schwimmen geeignet sind. Miniteiche, die gern auf dem Balkon in einer Zinkwanne drapiert werden, sind im Garten seltener zu finden. Doch gerade kleine Gärten profitieren von ihrer eindrucksvollen Zierde.
Benötige ich für einen Teich eine gesonderte Baugenehmigung?
So lange ein Teich unter 7000 Liter Wasservolumen umfasst und in einem geschlossenen Bebauungsgebiet angelegt wird, ist er grundsätzlich genehmigungsfrei. Genehmigungen müssen nur dann eingeholt werden, wenn:
- das vorgegebene Volumen überschritten wird,
- die Tiefe des Grundwassers mit der Grabung erreicht wird,
- der Teich von einem bestehenden Bach gespeist und durchlaufen wird,
- die Baubehörde andere Vorgaben macht
Da die Regelungen von Bundesland zu Bundesland variieren, sollten Häuslebauer sich zusätzlich bei der zuständigen Behörde absichern. Ein Anruf bei der Gemeinde oder beim Bauamt kann für Aufklärung sorgen.
Wie pflege ich einen Teich?
Ein Teich benötigt mit moderner Technik nur wenig wöchentliche Pflege, weil eine Pumpe mitsamt Filter die „Klärarbeiten“ übernimmt. Dementsprechend sollten Sie regelmäßig den Filter reinigen und bei Bedarf austauschen. Hinzu kommen die Herausforderungen der vier Jahreszeiten.
Im Frühjahr heißt es meist säubern und neu bepflanzen, im Sommer müssen Temperaturen und Werte überwacht und im Herbst müssen die Weichen für den Winter gestellt werden.
Denn in der klirrenden Kälte schaltet das Leben im Biotop einen Gang zurück und Sie müssen darauf achten, dass genügend Sauerstoff für Fische in den Teich gelangt. Die Oberfläche sollte also nicht vollständig zufrieren, sodass die Luft weiterhin diffundieren kann. Im Frühjahr beginnt schließlich alles wieder von vorne.
Tipp: Damit der Teich auch im Winter ausreichend Sauerstoff bekommt, können Sie ein Bündel Schilfrohre zusammen binden und dieses vertikal in den Teich setzen. Dabei sollten die Rohre ca. 10 cm über der Wasseroberfläche hinausragen. Über die Öffnungen kann der Sauerstoff dann einfach durch die hohlen Schilfrohre hindurch in den Teich gelangen.
Wie groß sollte ein Teich mindestens sein?
Die Größe des Teichs bestimmt, welcher Fischbesatz sich darin wohl fühlt – die Nährstoffe im Wasser müssen schließlich für die Anzahl der Fische ausreichen. Beabsichtigen Sie einen Koiteich, müssen für jeden Fisch in etwa 1000 Liter Wasser eingeplant werden, also 7000 Liter für 7 Fische.
Ein Goldfisch hingegen ist mit schon mit etwa 50 Litern zufrieden, so dass bei einem Teich von 7000 Litern etwa 140 Goldfische Platz finden. Ein Schwimmteich muss gesondert berechnet werden, da hier die Fische zusätzlichen Rückzugsraum benötigen.
Wie groß darf ein Teich maximal sein?
Die Grenzen für die Größe eines Teichs setzen nur der Garten und die Vorgaben der jeweiligen Bauordnung . Generell gilt: Je größer der Teich ist, desto unempfindlicher ist er für Temperaturschwankungen und wechselnde Wasserwerte. Kleine Teiche benötigen also insgesamt mehr Pflege und mehr Technik, um gesunde Wasserwerte zu erhalten, die Pflanzen und Fischen gut tun.
Wo platziere ich den Teich am besten?
Die Standortwahl ist essentiell, um gesunde Wasserwerte und Temperaturen zu erhalten. Besonders bei Fischbesatz ist es deshalb wichtig, dass ungefähr ein Drittel der Wasseroberfläche im Schatten liegt, jedoch nicht durch fallendes Laub im Herbst beeinträchtigt wird. Ansonsten ist ein halbsonniger Standort zu empfehlen.
Besonders bei frisch angelegten Gärten sollte das Wachstum der Bäume mit einbezogen werden, die mit ihrer Krone später möglicherweise den Teich überragen könnten oder die Teichwand durch ihre Wurzeln beschädigen.
Wie errichte ich einen Teich auf einem Hanggrundstück?
Auch in Hanglage kann ein Teich errichtet werden. Am besten wird der Teich in diesem Fall am niedrigsten Punkt des Hangs angelegt und zur Talseite hin mit einer Stützmauer als Teichrand abgeschlossen.
In diesem Fall ist die Verwendung eines Fertig-Teichbeckens nicht empfehlenswert, weil die Hanglage die natürliche Optik beinträchtigt. Ein Bachlauf hingegen ist bei einem natürlichen Gefälle ideal. Er kann dann am tiefsten Punkt in das Becken münden.
Was kostet der Teichbau?
Die Kosten für den Teichbau variieren stark. Zu kalkulieren sind in jedem Fall folgende Eckpunkte:
- Aushub
- Folie und Vlies oder Becken
- Technik (Heizung und Pumpe)
- Pflanzen
- Fische
Da beim Hausbau ohnehin meist ein Bagger vor Ort ist, kann dieser den Aushub gleich mit übernehmen. Die Folie muss dann entsprechend der gewünschten Teichgröße kalkuliert werden. Da es in die Tiefe geht, beträgt diese grob gerechnet zwei bis drei Mal mehr Fläche, als die Wasseroberfläche haben sollte.
Das Gleiche gilt für das Vlies, das unter der Teichfolie für eine dünne Isolierung sorgt. Beides zusammen kostet zwischen 5 und 15 € pro Quadratmeter verlegter Folie. Bei den Fertigbecken kommt es auf die Größe und Qualität an. Ein Fertigteichbecken aus GFK mit 11.000 Litern kostet beispielsweise um die 2500 €.
Die Pumpe liegt je nach Teichgröße zwischen 150 und 450 €. Für Pflanzen und Fische sind je nach Art und Menge ebenfalls noch einmal 200 – 500 € zu kalkulieren, vorausgesetzt es handelt sich nicht um einen Koiteich, da bei diesen edlen Fischen die Preise ungleich höher liegen.
Die Heizung für den Teich kann übrigens beim Hausbau direkt mit an die des Einfamilienhauses angeschlossen werden, so dass Sie hier Kosten bei der Planung einsparen.
Kostenpunkte | Preis |
Teichfolie | 5 bis 15 Euro pro Quadratmeter |
Fertigbecken aus GFK (11.000 l) | 2.500 Euro |
Teichpumpe | Zwischen 150 und 450 Euro |
Fische je nach Art | 200 bis 500 Euro |
Kann der Teichbau selbst übernommen werden?
In der Tat stellt der Teichbau in Eigenregie kein Problem dar, so lange bei Bedarf der Rat eines Fachmannes eingeholt wird. Besonders bei der Verlegung der Teichfolie ist Vorsicht gefragt, da sich hier Fehler am gravierendsten bemerkbar machen und der Teich verunreinigt und vor allem undicht werden könnte.
Was sollte ich beim Teich sonst noch beachten?
- Wichtig zu wissen ist, dass ein Teich mehr Tiere als nur die eigenen Fische anlockt. Drum herum entsteht ein ganzes Biotop, dem beispielsweise auch Frösche und Libellen angehören.
- Frösche quaken und kommen zur Laichzeit gerne zurück. Die Nachtaktivität der Tiere sorgt möglicherweise für unruhige Nächte.
- Kleine Kinder können bereits in niedrigen Tiefen ertrinken – hier sollten Familien an eine entsprechende Sicherung denken.
- Fischreiher und Katzen bedienen sich gerne an Gartenteichen. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen wie akustische Bewegungsmelder können sie allerdings abschrecken.
Sollten Sie sich dennoch für einen Pool entscheiden, empfehlen wir Ihnen unseren Ratgeber zum Thema Hausbau mit Pool.
(Bildmaterial: © Bernd / PIXELIO, © Rainer Sturm / PIXELIO, © unsplash)