Kürzlich hat der Bundestag den Gesetzesentwurf zur „Digitalisierung der Energiewende“ beschlossen. Unter anderem wurde auch die Entscheidung gefällt, dass Smart Meter in den kommenden Jahren zur Pflicht werden – und zwar flächendeckend. Nicht nur Firmen werden von der schrittweisen Änderung betroffen sein, sondern auch Haushalte.
Ab wann gilt das Gesetz?
Intelligente Messsysteme und Gateways sollen bis 2035 überall installiert werden. Dies betrifft nicht nur große Betriebe, sondern auch private Heime. Bisher wurde mit dem Gesetzesentwurf gezögert, da er die Wahlfreiheit bei intelligenten Stromzählern bedrängt. Gerade auch die Länderkammer zeigte sich im Dezember noch deutlich in der Gegenposition.
Für größere Verbraucher ab 7 kW soll das Smart Meter bereits ab 2017 zum Einsatz kommen. Für Haushalte mit einem Jahresverbrauch von über 6.000 kWh gilt der verpflichtende Einbau ab 2020. In der Regel sind dies Haushalte ab fünf Personen, die davon bereits in 4 Jahren betroffen sind. Kleinere Haushalte erhalten eventuell vom Stromversorger ebenso einen Smart Meter, bevor hier eine Pflicht zum Einbau gesetzlich vereinbart wird.
Wer nun den Hausbau plant und eine Photovoltaikanlage einkalkuliert, wird ebenso verpflichtet, einen Smart Meter einzubauen, sofern die Anlage zwischen 1 und 7 kW Leistung erbringt.
Datenschutzrechtliche Bedenken bestehen weiterhin
Trotz des Beschlusses hat selbst der Bundesrat weiterhin Bedenken, was den Datenschutz beim Nutzen des Smart Meters angeht. Die Daten sollen künftig bei den vier großen Übertragungsnetzbetreibern eingehen, was große Kritik aufwirbelt. Die Erfassung der Daten könnten Rückschlüsse auf die private Lebensführung von Haushalten liefern und sei zudem ein Schritt mehr zum „Gläsernen Bürger“. Die Gefahr bestünde, dass die sensiblen Informationen zu üblen Zwecken genutzt werden.
Smart Meter kommt Bürgern teuer zu stehlen
Weitere Bedenken und Gegenstimmen werden laut, wenn es um die Kosten für den intelligenten Stromzähler geht. Der Endverbraucher hat von der Umstellung auf die Smart Meter seither keine positiven Auswirkungen zu erwarten, im Gegenteil. Die Auswertung der Daten kostet zusätzlich 20 Euro mehr im Jahr für den Verbraucher. Insgesamt werden durch den Einbau, die Wartung und das Ablesen der Geräte in etwa 100 Euro jährlich auf den Endkunden zukommen. Oftmals übersteigt dies die Einsparungen, die durch ein Smart Meter möglich sind.
(Bildmaterial: © Stromkosten steigen! (Tekke/Flickr.com, CC BY 2.0))