Moderne Ölheizung

Eine Ölheizung nutzt Heizöl als Brennstoff. Dabei wird die Wärme, die bei der Verbrennung des Öls entsteht über einen Wärmeaustauscher an das Wasser abgegeben, welches im Heizkreislauf zum Heizen bei einem Einfamilienhaus, Doppelhaus und allen anderen Haustypen genutzt wird. Ist ein Warmwasserspeicher angeschlossen, kann die Ölheizung auch für warmes Wasser sorgen.

Die Ölheizung ist neben der Gasheizung die in Deutschland am häufigsten verbaute Heizungsart in Privathaushalten. Obwohl sie nicht den umweltschonendsten Ruf hat, ist die Ölheizung, gerade in Verbindung mit der Brennwerttechnik, immer weiter entwickelt worden und somit heute viel effizienter als Konstantkessel, die bis in die 80er Jahre Standard waren.

Funktionsweise einer Ölheizung

Bestandteile einer Ölheizung
Eine Ölheizung besteht aus mehreren Komponenten, die zusammen in einem relativ kompakten Gehäuse als Standgerät oder wandhängend installiert werden. Zum einen ist da der Öltank, in dem das Heizöl gelagert wird. Dann der eigentliche Heizkessel, mit dem Ölbrenner, und einem Wärmetauscher. Über eine Abgasleitung werden die Abgase zum Schornstein geleitet oder, bei einem Brennwertkessel, weitergleitet.

Funktionsweise einer Ölheizung
Im Heizkessel wird das Öl möglichst rußarm verbrannt, dabei wird die entstehende Verbrennungswärme über den Wärmeaustauscher an den Wasserkreislauf übertagen.Das Wasser dehnt sich bei Erwärmung aus, was durch ein Druckausgleichssystem ausgeglichen wird. Über eine Umwälzpumpe wird das Wasser im System verteilt, hier sollte eine Hocheffizienzpumpe eingebaut sein, da diese nur sehr wenig Energie verbraucht. Über die Heizungsrohre wird das warme Wasser dann an die Heizkörper verteilt. Moderne Anlagen verfügen über Steuerungssysteme, die die Temperatur so regeln, dass die Anlage nur bei sehr niedrigen Außentemperaturen auf Hochtouren läuft.

Lagerung und Zusammensetzung des Heizöls
Für die Lagerung des Heizöls muss entweder im Keller Platz sein um dort einen Heizöl-Tank aufzustellen oder auf dem Grundstück ein Tank eingegraben oder aufgestellt werden. Dabei kann im Keller ein Heizölgeruch entstehen, der jedoch durch beigemengte Duftstoffe beseitigt werden kann. Alle in Deutschland angebotenen Heizöle entsprechen den gesetzlich vorgeschriebenen Standards, mittlerweile werden auch Bioheizöle angeboten, die zu einem bestimmten Anteil aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen werden.Eine Öheizung gilt als verlässliche Heizungsart.

Ölheizung: Kosten für Einbau und Betrieb

Die Kosten einer Ölheizung betragen ungefähr 9.000 bis 16.000 Euro. Darin sollten die Mehrkosten für Brennwerttechnik und Warmwasserspeicher schon enthalten sein, falls man darauf Wert legt beim Duschen sofort heißes Wasser zu haben.

Der Vorteil einer Ölheizung ist, dass man sie gut mit einer Solarthermieanlage kombinieren kann und so eine Hybridheizung bekommt. Dann gibt es auch die Möglichkeit Fördermöglichkeiten, zum Beispiel von der KfW oder BAFA in Anspruch zu nehmen.

Es ist davon auszugehen, dass die Preise für Heizöl in Zukunft eher steigen werden, da Öl ein endlicher Rohstoff ist, der immer knapper wird. Da die Preise auch über das Jahr gesehen stark schwanken, wird es immer wichtiger genau dann eine große Menge einzukaufen, wenn der Preis gerade günstig ist und vor allem die Effizienz der Anlagen zu steigern.

Vorteile und Nachteile einer Ölheizung

Bei der Wahl der Heizungsart muss man bedenken, dass Neubauten den Standards der Energieeinsparungsverordnung (EnEV) genügen müssen und somit Ölheizungen immer unattraktiver werden.

Vorteile

Nachteile

  • Bewährte, ausgereifte Technik, dadurch hohe Zuverlässigkeit
  • Gut mit Systemen aus regenerativen Energiequellen kombinierbar
  • Wetterunabhängig
  • Nutzung fossiler und somit endlicher Energiequelle
  • Für Öltank ist ein Lagerraum oder Tank im Garten notwendig
  • Abhängigkeit vom Ölpreis
  • Tankinhalt muss vorfinanziert werden

Wie ein Brennwertkessel die Ölheizung effektiver macht

Im Brennwertkessel werde die Abgase abgekühlt und dabei die Kondensationswärme zur Energiegewinnung genutzt. Dadurch werden erheblich bessere Effizienzraten von bis zu 98 Prozent erzielt und der Energieinhalt des Heizöls fast vollständig genutzt. Moderne Ölheizungen sind heutzutage fast immer mit Brennwerttechnik ausgerüstet, kosten dann jedoch mehr.

Eine Niedertemperaturheizung ist etwas kostengünstiger, dabei wird die Temperatur vergleichsweise niedrig gehalten, etwa bei 70° Celsius und somit nur ein Teil des Heizwertes des Öls genutzt. Abhängig von der Außentemperatur schalten moderne Anlagen sogar ganz ab, wenn keine Heizung benötigt wird. Im Vergleich zur veralteten Konstantkessel-Ölheizung ist die Niedertemperaturheizung umweltfreundlicher und effizienter und daher auch preislich attraktiver, erreicht jedoch nicht den Wirkungsgrad einer Brennwertanlage.

(Bildmaterial: © Honka Blockhaus (Lumous), © Bau GmbH Roth (Villa Lugana)) 22.08.2014 | HausXXL