Fassade verputzen - Vergleich Eigenleistung vs Fachfirma

Das Verputzen einer Fassade kann beim Hausbau je nach handwerklichem Geschick der Bauherren als Eigenleistung übernommen werden. Dabei stellt sich ihnen meist die Frage, wie hoch die Kosten für das Verputzen der Fassade sind und ob sich die Beauftragung einer Fachfirma lohnt.

Was kostet es, eine Fassade selbst zu verputzen?

Für einen geübten Handwerker sollte das Verputzen einer Fassade kein Problem darstellen. Einigen Bauherren gelingt es dadurch, einen erheblichen Teil der Baukosten (zum Baukostenrechner) einzusparen. Die Kosten, eine Fassade selber zu verputzen, hängen dabei maßgeblich von der Größe der zu verputzenden Fläche des Hauses ab.

Ermittlung der Fassadenfläche

Angenommen, die Fassadenfläche bei einem Fertighaus mit Pultdach soll verputzt werden. Die Fläche der Hausfront beträgt 12 Meter in der Breite und 4 Meter in der Höhe. In der Wand befinden sich zudem eine Tür in der Größe von 1 x 2 Metern und zwei Fenster jeweils in der Größe 1,50 x 1,00 Meter. Dann errechnet sich die zu verputzende Fassadefläche wie folgt:

  • 12 x 4 Meter = 48 Quadratmeter Wandfläche
  • 1 x 2 Meter = 2 Quadratmeter Türfläche
  • 2 x 1,50 x 1,00 Meter =  3 Quadratmeter Fensterfläche
  • 48 Quadratmeter Wandfläche – 2 Quadratmeter Türfläche – 3 Quadratmeter Fensterfläche= 43 Quadratmeter zu verputzende Fassadenfläche

Im dargestellten Beispiel sind im Ergebnis 43 Quadratmeter Hausfassade an der Front zu verputzen. Handelt es sich um ein Haus mit Erker oder ein Haus mit Loggia, kann die Größe der Fassadenfläche dementsprechend abweichen. Kosten für das Verputzen einer Hausfassade Richtwerte zur Kostenberechnung
Meist wird für das Verputzen einer Fassade ein Gerüst benötigt. Die Preise für ein Gerüst zum Mieten liegen im Schnitt bei etwa 5 Euro pro Quadratmeter inklusive Aufbau. Im Preis oft inbegriffen ist zudem eine Standzeit von ungefähr einem Monat. Hinzu kommen Materialkosten, die je nach Putz unterschiedlich hoch ausfallen können. Die Preisspanne für verschiedene Putzarten unterschiedlicher Qualitäten liegt annähernd im Bereich von 25 Cent bis 1,50 Euro pro Quadratmeter. Tendenziell ist Mineralputz  teurer als Putz aus Gips.

Zusätzlich werden zum Verputzen einer Fassade sogenannte Putzschienen benötigt. Die Schienen ermöglichen es, den Putz in einer gleichmäßigen Stärke lotrecht aufzutragen. Dabei sollten die Schienen in einem Abstand von 1 bis 1,5 Metern angebracht werden. Ebenfalls werden Eckschutzschienen für Wandkanten und Putzabschlussprofile für Sockel benötigt. Die Preise für Putzschienen liegen ungefähr bei 1,50 Euro pro laufenden Meter. Für eine Fassadenfläche von beispielsweise 180 Quadratmetern werden bei einem Abstand von jeweils einem Meter 60 Meter Außenputzschienen benötigt.

  • Kosten für Gerüst 5 Euro pro Quadratmeter
  • Materialkosten  von 25 Cent bis 1,50 Euro pro Quadratmeter je nach Putz
  • Außenputzschienen 1,50 Euro je Meter

Kostenübersicht: Fassade Verputzen in Eigenleistung
Bei einer zu verputzenden Fassadenfläche von 180 Quadratmetern bei einem Einfamilienhaus ergeben sich folgende Kosten:

Kostenübersicht zum Fassade Verputzen in Eigenleistung

Was kostet es, eine Fassade verputzen zu lassen?

Die Preise für das Verputzen einer Fassade variieren je nach Anbieter und Region. So können die Kosten bei einem Massivhaus in München stark von einem Massivhaus in Leipzig abweichen. Je nach Qualität des Putzes und der Arbeitskosten liegen die Kosten im Bereich  von 25 bis 35 Euro pro Quadratmeter inklusive Material und Gerüstbau.
Für das Beispiel der Fassadenfläche mit 180  Quadratmetern ergeben sich für das Verputzen lassen durch einen Dienstleister folgende Kosten:


Kostenpunkt
Preis pro Quadratmeter
Gerüstbau, Materialkosten, Auftrag des Putzes 30 Euro pro Quadratmeter
Gesamt 5400 Euro

Entscheiden Sie sich dafür, die Fassade von einer Firma verputzen zu lassen, sollten Sie vorher verschiedene Angebote einholen. Auch Handwerkerportale können ein guter Anlaufpunkt sein, um Preise zu vergleichen. Achten Sie auch auf die Bewertungen und Referenzen der einzelnen Firmen. Denn nicht immer liefert ein günstiger Anbieter auch ein gutes Ergebnis.

Welche Leistungen sind bei einer Fachfirma enthalten?

In der Regel sind bei beim Verputzen der Fassade durch eine Fachfirma diese Leistungen enthalten:

  • Auf- und Abbau des Fassadengerüsts
  • Abdeckarbeiten zum Schutz vor Verschmutzung (Fenster und Türen)
  • Anbringung der Sockelabschlussprofile
  • Eckschutzleistung aus PVC
  • Steinputz für Sockel
  • Fassadenputz in gewünschter Farbe und Struktur

Wie hoch sind die Kosten für ein Wärmedämmverbundsystem?

Wenn der Außenputz zur Wärmedämmung der Außenfassade beitragen soll, kommen sogenannte Wärmedämmverbundsysteme zum Einsatz. Dabei enthält der wärmedämmende Unterputz Zusatzstoffe wie expandiertes Polystyrol. Alternativ dienen auch angeklebte Dämmstoffplatten aus Polysterol-Partikelschaum, die mit Dübeln befestigt werden, zur Wärmedämmung.  Bei Beauftragung einer Fachfirma mit der Anbringung eines Wärmedämmputzsystems entstehen zusätzliche Kosten für folgende Leistungen:

  • Anbringung einer Vollwärmeschutzfassade bestehend aus:
  • Isolierplatten bis 20 cm Stärke
  • Verspachteln der Isolierplatten mit zusätzlicher Gewebeeinlage
  • Montagelattung mit zwischenliegender Wärmedämmung
Kosten für Wärmeputz

Die Kosten für die Anbringung einer Fassadendämmung durch eine Fachfirma betragen je nach Anbieter und Material in etwa 40 bis 70 Euro pro Quadratmeter. Im Beispiel der zu verputzenden Fassadenfläche von 180 Quadratmetern würden dann bei einem Anbieterpreis von 50 Euro pro Quadratmeter Wärmedämmputzsystem noch einmal Kosten in Höhe von 9.000 Euro hinzukommen. Die Gesamtkosten für das Wärmedämmputzsystem sowie das Verputzen der Fassade würden in diesem Fall insgesamt 14.400 Euro betragen.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © HausXXL, © Fertighaus Weiss GmbH, © Schwarzwälder Edelputzwerk GmbH) 22.05.2015 | HausXXL