Während viele Menschen den Traum vom eigenen Haus aus Zeit- oder Kostengründen irgendwann aufgeben, könnte jetzt eine Möglichkeit im Entstehen sein, die das Projekt doch wahr werden lässt. Die Geheimwaffe: ein 3D- Drucker der Firma Apis Cor.
Dank 3D auf dem Weg zum Traumhaus
In der Nähe der russischen Hauptstadt Moskau ist dank eines 3D-Druckers vor wenigen Tagen innerhalb von nur 24 Stunden der Rohbau eines Hauses entstanden. Die Grundfläche ist zwar mit 38m² relativ klein bemessen, könnte aber die praktische Grundlage für weitaus größere Projekte in der Zukunft sein.
Auch kostentechnisch ist das 3D-Verfahren viel günstiger als vermutet: ein Quadratmeter kostet 260 Euro. Das klingt für Uninformierte nach einer hohen Summe, aber dazu folgende Daten: nach einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. belaufen sich die Kosten für einen Quadratmeter Einfamilienhaus in Deutschland derzeit auf 2400- 3000 Euro.
Wie funktioniert der 3D- Drucker?
Der Drucker, der in seinem Aussehen einem kleinen Kran ähnelt, sprüht aus einer Düse Beton aus. Gesteuert wird der Arm von einem Roboter, der die Bewegungen auf Basis eines Druckplans ausführt. Auf diese Weise wird in dünnen Schichten das Zementgemisch aufgetragen und innerhalb eines Tages ist der Rohbau fertiggestellt. Der Kostenpunkt für den 38m² Rohbau liegt bei 4250 Euro, was nur ein kleiner Bruchteil dessen ist, was ein Rohbau nach herkömmlicher Bauweise kostet.
Drucken in 3D: nur ein Trend oder Vorreiter einer wegweisenden Technologie?
Schon in der Vergangenheit wurde erfolgreich mit 3D- Druckern experimentiert: auf der Elektronikmesse CES 2017, die im Januar diesen Jahres stattfand, wurde beispielsweise ein Auto vorgestellt, das ausschließlich von einem 3D- Drucker gebaut wurde. Auch in der Baubranche ist der Bau des 3D- Hauses nicht der erste Einsatz des Druckers, wenn auch der erste in diesem Ausmaß: bisher fertigte er nur einzelne Bauteile oder Wände an, die dann von Menschen zusammengefügt und weiterverarbeitet wurden.
Der 3D-Drucker ist zwar eine enorme Hilfe, aber im Moment noch kein Ersatz für richtige Handwerksarbeit: sowohl die Isolierung als auch der Einbau der Fenster und das Aufsetzen des Daches mussten nach wie vor von Menschen übernommen werden. Dafür wurden zusätzlich 5200 Euro veranschlagt.
Somit ist es möglich, für weniger als 10 000 Euro ein bezugsfertiges Haus zu bauen, auch wenn es vorerst über nur 38 m² Wohnfläche verfügt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Drucker Häuser in "Normalgröße" fertigen kann. Schon jetzt ist davon auszugehen, dass die Technologie auf Grund der geringen Kosten den Hausmarkt ordentlich umkrempeln wird.
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