Egal ob Sie Ihr Dach gleich als Wohnraum umbauen wollen oder den Dachausbau erst später vornehmen möchten – irgendwann kommt der Punkt, wo es darum geht sich um die Wahl der Dachfenster, der Platzierung und den Einbau Gedanken zu machen. Wir verraten Ihnen wie Sie Dachfenster richtig einbauen lassen und was Sie dabei beachten müssen.
Das richtige Dachfenster einbauen: Dachfenster-Arten in der Übersicht
Wenn Sie noch nicht wissen, welches Dachfenster bei Ihrem Neubau oder dem künftigen Dachausbau eingebaut werden soll, dann hilft Ihnen möglicherweise die folgende Übersicht über die verschiedenen Dachfenster-Typen.
Schwingfenster
Schwingfenster gehören zu den beliebtesten Dachfenstern, da sie platzsparend, wartungsarm und vergleichsweise günstig sind. Sie können als schräge oder stehende Fenster eingebaut werden, dabei ist jedoch in der Regel eine Mindestneigung einzuhalten, damit Wasser gut abgeleitet wird.
Es gibt sie als:
- Kippfenster
- Klappfenster
- Klapp-Schwingfenster
Dachflächenfenster
Dachflächenfenster werden wie der Name schon sagt immer liegend auf der Dachfläche eingebaut. Dadurch gestaltet sich auch eine nachträgliche Montage der Dachfenster ins bestehende Dach sehr einfach – egal ob Sie ein Haus mit Satteldach oder ein Haus mit Walmdach besitzen. Allerdings sind sie auch wetterempfindlicher als stehende Fenster, weswegen vor allem bei großen Modellen die Traglast des Daches überprüft werden muss.
Schiebefenster
Schiebefenster kommen heute immer seltener zum Einsatz, da für diese Art von Dachfenstern oft nur eine geringe Auswahl an Sonnenschutzmöglichkeiten existiert und sie schwerer einzubauen sind. Dennoch haben sie auch große Vorteile. So gewinnt man Platz im Innenraum, da die Fenster auf der Außenseite zum Öffnen verschoben werden.
Gauben- und Dreiecksfenster
Auch in einem Haus mit Gauben und Dachgiebel können Sie Dachfenster einbauen lassen. Dabei handelt es sich immer um stehende Sprossen- oder Schwingfenster. An der Gaubenspitze oder bei kleineren Giebeln kommen darüber hinaus auch Dreiecksfenster zum Einsatz, um noch mehr Licht hereinzulassen oder einfach nur um ein architektonisches Detail zu setzen.
Dachfenster-Einbau: Die verschiedenen Rahmenmaterialien
Dachfenster unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich ihrer Form und dem Öffnungsmechanismus. Es gibt sie auch mit Rahmen aus unterschiedlichen Materialien. Die verbreitetsten darunter sind: Holz, Aluminium und Kunststoff, wobei letztere aufgrund des Preisvorteils am häufigsten eingebaut werden. Doch welcher Rahmen eignet sich für Ihren Dachfenster Einbau?
Vorteile | Nachteile | |
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Holzfenster |
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Kunststofffenster |
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Aluminium-Fenster |
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Fenster aus Holz und Alu |
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Um für eine optimale Dämmung und Schutz des Fensterrahmens zu sorgen, sollten Sie zudem einen Eindeckrahmen verwenden. Dieser schützt das äußere Dachfenster vor Umwelteinflüssen und leitet Niederschlag zuverlässig daran vorbei.
Kosten für ein Dachfenster: Preise mit und ohne Einbau
Dachfenster-Preise lassen sich kaum pauschalisieren, da die tatsächlichen Kosten von verschiedenen Faktoren abhängen. Zum einen kommen zum Einkaufspreis die Kosten für den Einbau der Dachfenster hinzu. Zum anderen muss mit weiteren Kosten für Werkzeuge, den Einsetzkranz, weitere Dämmmaterialien oder auch für das Abholen von anfallendem Müll gerechnet werden.
Die Kosten unterscheiden sich auch von Modell. Ein Klapp-Schwingfenster mit Alu-Holz-Rahmen kostet wesentlich mehr als ein einfaches Schwingfenster mit Kunststoffrahmen. Die Preisspannen beginnen in der Regel bei wenigen hundert Euro und können bis in den vierstelligen Bereich gehen. Um dennoch eine Vorstellung von der Höhe der Kosten zu bekommen, kann Ihnen die folgende Tabelle einen Anhaltspunkt liefern.
Was kosten Dachfenster ohne Einbau? | |
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Schwingfenster | Ø 300 € |
Klappfenster | Ø 400 € |
Dreiecksfenster | Ø 280 € |
Gaubenfenster | Ø 600 € |
Dachausstieg | Ø 200 € |
Dachfenster einbauen: Kosten durch Förderungen senken
Wenn Sie Dachfenster einbauen und die Kosten dafür senken möchten, dann können Sie zumindest bei der Erneuerung, sprich Sanierung, der Dachfenster auf eine staatliche Förderung hoffen. Zum einen haben Sie die Möglichkeit über das Programm 430 der KfW bei einem Fensteraustausch 10 Prozent (max. 5.000 Euro) der anfallenden Kosten für das Dachfenster einbauen erstattet zu bekommen. Dafür muss der u-Wert der neuen Fenster 1 oder weniger betragen.
Alternativ bietet die KfW auch einen zinsgünstigen Kredit über max. 75.000 Euro im Programm 151/152 für Einzelmaßnahmen wie den Einbau von Dachfenstern. Kosten werden dabei nicht erstattet. Bei einem KfW-Effizienzhaus 70 oder anderen Energiesparhäusern, die von der KfW gefördert werden, gehört eine Dreifachverglasung sowieso zum Förderprogramm.
Darüber hinaus können solche Sanierungsmaßnahmen am eigenen Haus steuerlich geltend gemacht werden. Sie haben die Möglichkeit 20 Prozent der Kosten von max. 6.000 Euro jährlich für Handwerker bei der Steuer abzusetzen. Dadurch können Sie jedes Jahr bis zu 1.200 Euro sparen. Dies gilt jedoch nur für die reinen Arbeitskosten. Materialkosten lassen sich nicht absetzen.
Dachfenster selber einbauen oder Fachfirma beauftragen?
Wer baut Dachfenster ein? In der Regel wird dafür ein Dachdecker-Fachbetrieb oder ein Fensterbauer beauftragt, der den Verlauf der Dachbalken überprüft und Sie bei der Wahl der geeigneten Fenster berät. Oft möchten Bauherren die Kosten für den Dachfenster Einbau sparen und versuchen sich selbst an der Montage.
Allerdings sparen Sie dabei am falschen Ende. Denn wenn Sie die Dachfenster Montage selbst vornehmen, laufen Sie Gefahr Schäden an der Dachkonstruktion zu verursachen. Es können schnell Wärmebrücken entstehen, die die Energieeffizienz und die Isolierung Ihres Hauses beeinträchtigen. Im schlimmsten Fall kommt es dadurch zur Bildung von Schimmel oder zum Verfall des Dachstuhls.
Um sicher zu gehen, dass die Dichtung der Fenster der EnEV entspricht, sollte die Montage ausschließlich von kompetenten Handwerkern durchgeführt werden. Denn andernfalls könnten sich die gesparten Dachfenster Einbau-Kosten in Form von teuren Reparaturkosten wieder auf Sie zukommen.
Montage der Dachfenster – wo platzieren?
Auch wenn Sie den Einbau Ihrer Dachfenster nicht selbst vornehmen, haben Sie dennoch die Möglichkeit aktiv mitzugestalten, wo sie platziert werden sollen. Sie können sich vor dem Einbau überlegen, an welcher Stelle Ihnen ein Fenster gefallen würde und wie der Sonnenverlauf den Tag über bei Ihnen aussieht.
Zu beachten ist, dass die von der DIN 5034 ("Tageslicht in Innenräumen) gestellten Forderungen erfüllt werden, um für größtmöglichen Wohnkomfort zu sorgen. Gemäß dieser Norm sollen in Wohnräumen die Gesamtbreite der durchsichtigen Fensterteile mindestens 55 Prozent der Breite der Fensterwand betragen. Damit jemand im Sitzen durchschauen kann, sollte die Brüstungshöhe maximal 0,9 m betragen. Die Fensteroberkante sollte mindestens 2,2 m über dem Fußboden liegen.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © VELUX Deutschland GmbH, © VELUX Deutschland GmbH, © HausXXL, © VELUX Deutschland GmbH)