Leerrohre im Haus sind eine Investition in die Zukunft
Leerrohre stellen im Einfamilienhaus eine Investition in die Zukunft dar. Sie bieten die Möglichkeit, nachträgliche Änderungen bei der Verkabelung bezugsfertiger Häuser vorzunehmen, ohne dabei die Wände oder Böden aufreißen zu müssen. Das spart am Ende nicht nur enorm viel Zeit, sondern vor allem Geld. Dadurch können Hausherren ihr Eigenheim jederzeit ohne viel Aufwand auf den neuesten Stand der Vernetzungstechnik bringen. Und auch was die Smart Home Standards betrifft, ist man mit Leerrohren für die Verkabelung auf der sicheren Seite.
LAN-Verkabelung im Haus trotz WLAN?
Zwar können heute alle Übertragungen auch über WLAN und damit kabellos erfolgen, dennoch ist eine ordentliche Verkabelung nicht zu unterschätzen. Eine WLAN-Verbindung erlaubt den Zugriff auf das Internet im gesamten Einfamilienhaus, ohne dass irgendwelche Kabel verlegt werden müssen.
Allerdings ist ein WLAN Signal störanfällig und reicht möglicherweise nicht in voller Stärke durch die Wände des Hauses. Zudem müssen sich in einem WLAN Heimnetz alle Geräte eine Bandbreite teilen. Eine LAN-Verbindung ist hingegen sehr zuverlässig und selbst bei Längen von 20 Metern immer noch sehr schnell. Störeinflüsse werden zudem von außen abgeschirmt.
Vorteile |
Nachteile |
|
LAN | schnell | aufwendige Kabelverlegung |
stabil | keine Verbindung von Smartphones oder Tablets möglich | |
abgeschirmt vor Störeinflüssen | ||
WLAN | Verbindung von Smartphones und Tablets möglich | störanfällig |
schnell | Reichweite ist begrenzt | |
keine Kabelverlegung notwendig | viele bzw. dicke Wände verringern die Signalstärke |
Die beste Wahl ist eine Kombination aus beiden Verbindungsvarianten. Zahlreiche Router bieten sowohl LAN- als auch WLAN-Verbindungen an. Stellen Sie den Router dafür am besten zentral im Haus auf, sodass die Verbindung mit mobilen Geräten in jedem Raum im Haus möglich ist. Zur Verstärkung des Signals können auch sogenannte Repeater verwendet werden. Verbindungen, die besonders große Datenmengen übertragen, wie z.B. das Streamen von Ultra HD Filmen (4k), sollten jedoch über eine stabile LAN Verbindung erfolgen, um Aussetzer zu vermeiden.
Netzwerkverkabelung mit Hilfe von CAT Kabeln
Das Ethernet wird noch auf lange Sicht Standard bei der Verkabelung bleiben. Hierbei werden Kabel mit sogenannten Twisted Pair (verdrehte Litzenpaare) verwendet. Bei der Netzwerkverkabelung im Haus sind CAT 7 Netzwerkkabel zu empfehlen. Sie ermöglichen eine Übertragung von 10 Gigabit pro Sekunde und dürften damit auf lange Zeit gesehen,ausreichend schnell sein. Aktueller Standard sind CAT 5 Kabel mit einer Übertragungsrate von 1 Gigabit pro Sekunde.
Mit Hilfe eines Kabel-Konfigurators kann das benötigte Kabel mit der entsprechend Steckverbindung ausgewählt werden. Zum Anschauen von Ultra HD Filmen empfehlen die meisten Anbieter eine Leitung von 25 Megabit pro Sekunde, das sind umgerechnet 0,025 Gigabit pro Sekunde. Demnach wirkt eine 10 Gigabit Leitung etwas überdimensioniert. Allerdings muss bedacht werden, dass alle Geräte im Haus diese Leitung benutzen. Für eine 10 Gigabit schnelle Verbindung bedarf es allerdings auch eines schnellen Internetanschlusses, um die volle Leistung auch nutzen zu können.
- CAT 7 Kabel, mindestens CAT 5
- Gigabit-fähiger Router für ein zusätzliches WLAN
- schneller Internetanschluss
LAN-Anschlussdosen in allen Räumen verleihen Flexibilität
Auch wenn es zunächst überflüssig erscheint, so ist eine LAN-Anschlussdose in fast jedem Raum des Hauses durchaus gut überlegt. Schlafzimmer, Büro, Wohnzimmer, Kinderzimmer und Hobbyraum sollten in jedem Fall über einen LAN-Anschluss verfügen. Alternativ können Sie auch jeden Raum im Haus mit LAN-Dosen versehen. So sind Sie in der Raumaufteilung flexibel, falls Sie sich später einmal entscheiden sollten, die Raumordnung zu verändern.
Im Wohnzimmer bietet es sich an, mindestens wie bis drei Netzwerksoden anzubringen. Denn die Vernetzung der Hausgeräte nimmt immer mehr zu. Bedenkt man die Entwicklung von Smart Home kommen Kühlschrank, Waschmaschine, Herd, Heizungsanlagen, zentrale Heizthermostate, Wasserzähler und Überwachungsanlagen hinzu.
Das Herzstück der Verkabelung ist der Technikraum
Um die gesamte Technik im Haus unterzubringen, bietet sich der Hausanschlussraum an. Günstig ist in jedem Fall die Nähe zum Telefonanschluss des Hauses, der von der Telekom installiert wird. Von hier aus werden die Netzwerkkabel dann sternförmig zu den Anschlussdosen in den einzelnen Räumen verlegt. Mittelpunkt der Stern-Verkabelung bildet das sogenannte Patchfeld. Meist handelt es sich dabei um eine Metallbox, in der alle Netzwerkkabel an einem Switch angeschlossen und untergebracht sind.
Powerline als Alternative zu WLAN und Ethernet?
Grundsätzlich ist es auch möglich, die Übertragung des Heimnetzes über die Elektroleitungen im Haus zu führen. Das sogenannte Powerline System funktioniert über Adapter, die auf der einen Seite einen herkömmlichen Stecker für die Steckdose und auf der anderen Seite einen LAN- oder USB-Anschluss besitzen. Bislang ist die Bandbreite jedoch sehr begrenzt, wobei beim HD-Streaming mit gelegentlichen Aussetzern zu rechnen ist.
Wer jedoch auf Multimedia Anwendungen verzichtet, Smart Home für sich ausschließt und nur gelegentlich im Internet surft, genießt mit Powerline ein leicht einzurichtendes System. Es reicht in der Regel, die Adapter in die Steckdose zu stöpseln und die angeschlossenen Geräte einzuschalten. Allerdings sollte darauf geachtet werden die Adapter direkt in die Steckdose zu stecken, da sonst die Übertragungsqualität leiden könnte. Abhilfe schaffen hier Powerline-Adapter, die selbst eine Steckdose besitzen.
Was kostet die Multimediaverkabelung?
Die Kosten für Heimnetzverkabelung hängen von unterschiedlichen Faktoren ab. Zum einen ist die Größe der Wohnfläche entscheidend und wie viele Etagen das Eigenheim besitzt. Je länger der Abstand zum Hauptverteiler, umso mehr Meter Kabel werden bei den LAN-Anschlüssen benötigt. Hinzu kommen die Kosten für die Installation durch einen Elektriker. Steht der Router beispielsweise im Keller, können Mehrkosten für einen der mehrere Repeater hinzukommen.
Auch bei der Nutzung von Powerline kommt es darauf, wie viele Räume angeschlossen werden sollen. Denn in den meisten Fällen kann immer nur ein Gerät an einem Adapter angeschlossen werden, wenn die volle Bandbreite anliegen soll.
Kostenfaktor | Preis | |
Ethernet | LAN-Steckdose RJ 45 | 5 bis 10 Euro |
CAT 7 Kabel 100 Meter |
50 bis 90 Euro | |
Patchfeld mit 24 Steckplätzen | 50 bis 100 Euro | |
Serverschrank 19 Zoll | 70 bis 150 Euro | |
WLAN | WLAN Router |
100 bis 300 Euro |
Repeater | 30 bis 100 Euro | |
Powerline | Powerline Adapter | 30 bis 100 Euro |
Welche Netzwerktechnik bietet die beste Geschwindigkeit?
Die mit Abstand beste Geschwindigkeit bietet die LAN-Verbindung. WLAN und Powerline hingegen liefern weit geringere Übertragungsraten. Bei den hier angegebenen Werten muss bedacht werden, dass die Leistung je nach Anzahl und Nutzung der Geräte abnimmt. Aus diesem Grund ist bei einer Vielzahl an Geräten und intensiver Nutzung des Internets für multimediale Anwendungen eine LAN Verbindung klar im Vorteil.
LAN | WLAN | Powerline | |
Maximale Brutto Geschwindigkeit | 100 Gb/s | 6,7 Gb/s | 1,5 Gb/s |
Übliche Übertragungsverfahren Geschwindigkeit brutto | Gigabit Ethernet 1 Gb/s |
IEEE 802.11n 600 Mbit/s |
Homeplug 11 Mbit/s |