Bei Smart Home spielen Standards eine wesentliche Rolle. Denn über sie grenzen sich die einzelnen Hersteller voneinander ab. Dabei geht es konkret um den Kommunikationskanal, über den die einzelnen Geräte eines Smart Home Systems miteinander „sprechen“. Grundlegend kann dabei zwischen Kabel und Funk betriebenen Smart Home Standards unterschieden werden.
Endlich Durchblick: Wie unterscheiden sich die Smart Home Standards?
Die überwiegende Zahl der Smart Home Systeme auf dem Markt nutzt die Funktechnik als Kommunikationsstandard. Die meisten nutzen hier die lizenzfreie Funkfrequenz im Bereich von 868 MHz. Wenige Hersteller nutzen dagegen Bluetooth, WLAN oder auch DECT zur Übertragung von Signalen. Daneben gibt es Anbieter, die kabelgebundene Systeme anbieten, jedoch mit Funk Aktoren und Sensoren gekoppelt werden können.
Ein wichtiger Punkt neben der Unterscheidung zwischen Funk und Kabel bei Smart Home Standards ist die Differenzierung in proprietäre, von einem Hersteller angebotene Systeme, und offene Smart Home Lösungen. So kommunizieren viele Smart Home Systeme per Funk zwar über die gleiche Frequenz, jedoch nicht über das gleiche Protokoll. Dieses ist meist abhängig vom Hersteller und erlaubt somit keine Verbindung unterschiedlicher Smart Home Systeme. Wiederum gibt es jedoch die Möglichkeit, sogenannte Gateways einzubinden, die als Nahtstelle fungieren und eine Verknüpfung ermöglichen können.
Zum Einbetten der Infografik auf Ihrer Website einfach diesen Code kopieren und an gewünschter Stelle einfügen:
Aktuelle Smart Home Marktübersicht: Welcher Anbieter nutzt welchen Standard?
Wer sich das erste Mal mit dem Thema Smart Home beschäftigt, wird vorwiegend mit den Werbebegriffen der Hersteller konfrontiert. Die folgende Tabelle soll daher einen Überblick bieten, welche Standards dazugehören, ob die Systeme proprietär sind und welche Hersteller dahinter stehen.
Marketing / Branding | Smart Home Standard | Systemoffenheit (an Hersteller gebunden ja /nein) |
Ausgewählte Hersteller |
RWE SmartHome | Home Matic (RWE spezifisches Funkprotokoll) |
geschlossen | eQ-3, RWE |
digitalStrom | Powerline | geschlossen | digitalStrom |
Telekom Smart Home | Home Matic(BidCos) | offen | QIVICON Alliance, eQ-3, Miele, Samsung, Huawei, Junkers, Philips, OSRAM, D-Link, EnBW, RheinEnergie, SONOS, Vattenfall |
Apple HomeKit | Bluetooth LE | geschlossen | Apple,elgato eve |
Devolo Home Control | Z-Wave | offen | devolo |
Somfy TaHoma | Z-Wave, RTS(Radio Technology Somfy) | weitestgehend offen | EnOcean, Somfy |
AVM Smart Home | DECT, WLAN | offen | AVM-Fritz |
Loxone Smart Home | EIB/KNX/SRD/ISM | weitestgehend geschlossen | Loxone, EnOcean |
Mobilcom-debitel SmartHome | Home Matic (Mobilcom-debitel spezifisch) |
geschlossen | eQ-3, D-Link |
Media Markt Smart Home | vorwiegend kein Standard Insellösungen |
geschlossen | Devolo, NETATMO, iSmart, Brennenstuhl |
Rensch-Haus i-tec | EnOcean | offen | EnOcean Alliance (Siemens, Viessmann, Vaillant) |
FingerHaus Smart Home | Z-Wave, RTS (Radio Technology Somfy) | Weitestgehend geschlossen | EnOcean, Somfy |
ELK Fertighaus Smart Home | EIB/KNX | weitestgehend geschlossen | Loxone, EnOcean |
HomeMatic Home-Control | HomeMatic (BidCos) HomeMatic Wired |
offen | eQ-3,QIVICON |
Smart Home Standards – Kompatibilität an einem Beispiel
Nur wenige Smart Home Systeme können miteinander verknüpft werden. Am weitesten kompatibel ist das Smart Home der Deutschen Telekom. In diesem System kann eine Vielzahl von Geräten unterschiedlicher Hersteller eingebunden werden. Das liegt zum einen an der großen Anzahl von Herstellern innerhalb der Quivicon Allianz und zum anderen am breit aufgestellten HomeMatic BidCos-Funkprotokoll.
Im Smart Home der Telekom können dadurch alle Produkte des Herstellers eQ-3 sowie Kameras von D-LINK oder auch Lichtsysteme von Philips eingebunden werden. Darüber hinaus ist das System auch mit USB-Sticks mit ZigBee-Funktechnik kompatibel. Das Telekom Smart Home ist daher eines der aktuell am breitesten aufgestellten Systeme.
Dennoch ist das Smart Home der Telekom nicht mit allen Anbietern kompatibel. Der Grund: Viele Anbieter verwenden trotzt des gleichen Funkstandards unterschiedliche Funkprotokolle. Deßhalb kann das Telekom Smart Home beispielsweise nicht mit den Smart Home Geräten von RWE erweitert werden.