Blähton ist ein Schüttgut, das aus natürlichen Materialien besteht. Kalkarmer Ton mit organischen Bestandteilen aus Kohlenstoff bildet dabei die Grundlage von Blähton. Bei der Herstellung wird ein granuliertes Tongemisch gemahlen und mit Wasser vermengt. Anschließend verbrennen die enthaltenen Kohlenstoff-Bestandteile bei ungefähr 1000 Grad in einem Drehofen.


Dabei bläht sich die Mischung bis zum Fünffachen des Ausgangsvolumens auf, daher auch der Name Blähton. Typisch für Blähton und Blähton-Häuser ist die gesinterte Oberfläche, worunter man ein äußerst festes Material versteht, das durch die Herstellung und Veränderung von Werkstoffen unter großer Hitze entsteht.

Blähton Dämmung – Dämmen mit dem Naturstoff Ton

Blähton besitzt keinerlei chemische Zusätze, weshalb er sich besonders für Bauherren eignet, die großen Wert auf eine ökologische Bauweise (Ökohaus) legen. Blähton wird vorwiegend beim Bau von Massivhäusern aber auch Fachwerkhäusern verwendet. Seine Dämmeigenschaft gilt als baubiologisch neutral und schallisolierend. Darüber hinaus zählt Blähton zu den heimischen Rohstoffen mit der Brandschutzklasse A1, also nicht brennbar, der darüber hinaus für ein angenehmes Raumklima sorgt.

Dämmung mit Blähton

Dämmwert von Blähton

Mittlerweile haben fast alle Dämmstoffe gute U-Werte, das Maß für die Bestimmung des Wärmedurchgangs. Je höher dieser Wert ist, desto schlechter ist die Wärmedämmeigenschaft eines Stoffes. Blähton besitzt einen relativ hohen Wärmedurchgangswert. Um den Anforderungen der Bundesregierung, die einen Wärmedurchgangskoeffizient von U=0,24 W (m²K) fordert, gerecht zu werden, müsste bei Blähton eine Wandstärke von 72 cm installiert und gedämmt werden. Die folgende Tabelle zeigt Ihnen einen Überblick über einige Dämmstoffe und den dazugehörigen Stärken, um die gesetzliche Mindestanforderung für einen Steildachbau zu erfüllen.
DämmstoffMindestdämmstärke für U=0,24 W (m²K)
Polyurethan 2-8
Polysterolschaum 13
Holzfaserdämmplatten 17-23
Kork 19-25
Holz 54
Blähton 72
Beton 750
Wie in der Darstellung zu sehen ist, besitzt Blähton eine vergleichsweise schlechte Dämmeigenschaft. Aus diesem Grund wird Blähton häufig als ergänzender Dämmstoff eingesetzt. Letztlich muss zwischen den Vor- und Nachteilen von Blähton je nach eigener Präferenz abgewogen werden. Wer einen sicheren und natürlichen Dämmstoff sucht, ist mit Blähton bestens beraten. Steht hingegen allein die Dämmeigenschaft im Vordergrund, sind synthetische Dämmstoffe bei geringerer Wandstärke besser geeignet.


Wie kann Blähton als Dämmung eingesetzt werden?

Als Schüttgut findet Blähton seine Anwendung neben der Wärmedämmung in der Trittschallisolierung. Der Vorteil ist, er kann dabei ohne weitere Bearbeitung oder Behandlung eingebaut werden. Darüber hinaus kann Blähton als Zusatz in Mörtel oder Beton gegeben werden. Sein geringes Gewicht und seine wärmeisolierende Eigenschaft machen ihn beim Hausbau flexibel einsetzbar. Als Schüttgut ist Blähton bereits ab 18 € für 50 Liter erhältlich.


Blähton Wandelemente als kostengünstige Alternative

Blähton ist außerdem in Form von Blähton-Steinen verfügbar. Diese Steine bestehen aus den üblich gebrannten Tonkugeln, verfügen jedoch zusätzlich über einen Dämmkern. Diese Kombination ermöglicht eine höhere Dämmwirkung gegenüber den Tonkugeln in Form von Schüttgut bei gleichbleibender Feuerbeständigkeit. Darüber hinaus weisen Blähton-Steine eine gute Atmungsaktivität aus. Neben Blähton-Steinen sind auch fertige Blähton Wandelemente verfügbar, deren Unterschied lediglich in der Größe besteht. Mit Hilfe der Wandelemente kann Blähton auch bei Fertighäusern verwendet werden, da die Nachteile, es vorher als Schüttgut in die Wand zu bauen, überwunden werden.


Blähton Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • ökologischer Baustoff
  • sorgt für ein angenehmes Raumklima
  • nicht brennbar
  • resistent gegen Frost und Feuchtigkeit

Nachteile

  • nur mittelmäßiger Dämmwert
  • realtiv große Mindestdämmstärke notwendig
(Bildmaterial: © AKOST (Axel), © HELMA (Kopenhagen)) 22.07.2014 | HausXXL