02.05.2014 In der Baubranche rücken textile Werkstoffe immer stärker in den Fokus. Was bereits heute möglich ist und wie die Zukunft textiler Materialien aussehen könnte, fasst die kürzlich erschienene Broschüre „Bauen mit Fasern“ zusammen. Das Forschungskuratorium Textil und der Gesamtverband textil+mode stellen darin das Potential von Faser-Werkstoffen als nachhaltige Alternative für den deutschen Hausbau vor.
Alternative Textil: Multifunktional und Energieeffizient
Laut der Broschüre erlebt der sogenannte „fünfte Baustoff“ Textil gerade seine Renaissance in der Architektur und ist auf dem besten Weg einen Paradigmenwechsel beim Bau einzuleiten. Das Leichtbaumaterial ist nicht nur nachhaltig, witterungsresistent und äußerst anpassungsfähig, sondern weist von Natur aus in mehreren Membranschichten eine hohe Wärmeisolation auf.
Die bisher mangelnde Akzeptanz für textile Baustoffe scheint langsam aufzubrechen: Die Nachfrage nach den energieeffizienten Bautextilien steigt jährlich um bis zu 8 Prozent. Mit dieser Zuwachsrate kann auch die Textilforschung weiter ausgebaut werden.
Textilbeton & Membranbau punkten mit Leichtigkeit und Nachhaltigkeit
Bisher werden die textilen Werkstoffe v.a. als Wetterschutz, Abschattung oder Vorhang genutzt, doch neue Konzepte sind bereits auf dem Vormarsch. Textilbeton wird beispielsweise bereits beim Flugzeug- und Automobilbau erfolgreich eingesetzt und findet mittlerweile auch bei Bauunternehmern / Hausbaufirmen Anklang. So wurde schon 2005 die erste Brücke komplett aus Textilbeton in Oschatz eingeweiht.
Die Fasern könnten die üblichen deutschen Bausubstanzen ablösen, da sie im Gegensatz zu Stahl und Co. nicht nur leichter sind, sondern auch energieeffizienter produziert werden und keinerlei Anfälligkeit für Rost o.ä. aufweisen. Weiterhin lässt sich Textilbeton ebenso wie das massive Original mit zusätzlicher Ausstattung versehen, z.B. Beleuchtung oder Beheizbarkeit.
(Bildmaterial: © facebook.com/textilverband)