Eigenheime in deutschen Großstädten werden jedes Jahr durchschnittlich um zehn Prozent teurer – und das bereits seit 2009. Ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Gutachter im Auftrag der Regierung rechnen mit neuen Preissprüngen.
Das Geschäft mit Häusern und Wohnungen (Hausbau) ist in Deutschland in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen: 900.000 Immobilien im Wert von 191 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr verkauft - so viel Geld wie seit dem Boomjahr 2007 nicht mehr. Und mit weiteren Rekordjahren sei in Zukunft zu rechnen, wie die Amtlichen Gutachterausschüsse für Grundstückswerte in Deutschland in ihrem Immobilienmarktbericht feststellen.
Eigentumswohnung und Mehrfamilienhäuser gleichermaßen betroffen
"Die Preisentwicklung auf dem Wohnimmobilienmarkt dürfte sich weiter fortsetzen", schreiben die Experten. Das treffe insbesondere für Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser zu. Besonders stark gestiegen sind die Preise, aber auch die Menge der verkauften Häuser und Wohnungen in Städten - wo die Bevölkerung wachse, werden Wohnimmobilien weiter teurer, prognostizieren die Experten.
Das sind die Entwicklungen der vergangenen Jahre laut dem Immobilienbericht:
- Ein- und Zweifamilienhäuser wurden von 2009 bis 2014 jedes Jahr im Schnitt um 3,3 Prozent teurer. Der Umsatz mit diesen Eigenheimen legte im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 5,5 Prozent jährlich zu. In Großstädten stellt sich der Preisanstieg ungleich dramatischer dar: Hier stiegen die Preise seit 2009 im Schnitt um zehn Prozent im Jahr.
- Eigentumswohnungen kosteten seit 2009 im Schnitt jedes Jahr 2,7 Prozent mehr - bei näherer Betrachtung zeigt sich je nach Qualität der Wohnungen ein differenziertes Bild: In den oberen Preiskategorien stiegen die Preise um sechs Prozent, bei günstigen Wohnungen stagnierten die Preise oder gingen sogar leicht zurück.