Land unter – schützen Sie Ihr Haus vor Schäden durch Starkregen

Häufiger Starkregen, Überschwemmungen, Hagel und Stürme. Zeichen des Klimawandels, die sich auch hierzulande immer wieder zeigen und in Zukunft auch weiter zunehmen werden. Die Unwetter haben auch auf Hausbesitzer Auswirkungen. Was können Sie tun, um Ihr Haus fit gegen Starkregen und Hochwasser zu machen?

 1. Risiken schon bei der Hausplanung abwägen

Schon vor dem eigentlichen Hausbau sollten Sie in der Wahl des Grundstücks mögliche Risikofaktoren im Auge behalten. Informieren Sie sich vorher, ob Ihre gewünschte Baugegend von Starkwetterlagen betroffen sind oder zu einem überschwemmungsgefährdeten Gebiet zählt. Auch die Nähe zu Flüssen sowie eventuelle Hanglage können zum Problem werden. Zum Haus abfallendes Gelände begünstigt das Eindringen von Oberflächenwasser.

2. Geeignete Baustoffe verwenden

Achten Sie in der Planung Ihres Neubaus auf geeignete Baustoffe. Die Massivbauweise weist im Vergleich zum Holzständerbau deutliche Vorteile auf. Mauerwerksstände lassen sich bei Hochwasserschäden leichter trocknen oder sanieren, was dagegen bei ausgefachten Holzwänden mit Dämmfüllung schwieriger ist. Bauherren in gefährdeten Regionen sollten außerdem auf wasserfestes Material wie etwa Beton setzen und auf Bausubstanzen wie Holz, Kork oder Gipsplatten verzichten.

 3. Die richtige Bauweise wählen

Unterkellerung

Vor Beginn des Hausbaus – besonders in überschwemmungsgefährdeten Gebieten – sollten Sie sich zunächst fragen, ob ein Keller für Sie wirklich notwendig ist. Dadurch können mögliche Probleme bei Hochwasser verringert werden. Entscheiden Sie sich für eine Unterkellerung, denken Sie an den Einbau einer Schwarzen oder Weißen Wanne, die genutzt werden, um den Gebäudeteil abzudichten. Ein Kiesstreifen am Gebäudesockel unterstützt zudem die Versickerung.

Da auch Kanalwasser zum Problem werden kann, sollten Rückstauklappen oder Abwasserhebeanlagen eingebaut werden, um zu verhindern, dass das Wasser von unten in den Keller gedrückt wird.

Außenbereich

Ebenerdige Hauseingänge, Kellerfenster und Lichtschächte stellen ebenfalls ein Risiko da. Hier helfen Schwellen, Schutzplatten, Aufkantungen oder Überdachungen. In Überschwemmungsgefährdeten Gebieten sind außerdem druckwasserdichte Kellerfenster notwendig, um das Eindringen des Wassers von außen zu verhindern.

Denken Sie bei der Anlage Ihres Außenbereichs daran, wasserdurchlässige Oberflächenbefestigungen zu verbauen, damit das Wasser versickern kann. Achte Sie außerdem auf genügend Abflussmöglichkeiten. In Hochwassergefährdungsgebieten besteht außerdem die Möglichkeit, mobile oder teilmobile Hochwasserschutzbarrieren anzubringen.

Überdachung

Um gegen Starkregen gut gewappnet zu sein, sollten Sie außerdem bei der Dachkonstruktion auf eine ausreichende Neigung sowie möglichst wenig Zwischenebenen achten. Zusätzlich ist ein robustes Dachentwässerungskonzept notwendig.

 4. Regelmäßige Kontrollen durchführen

Um im Ernstfall gut gegen Starkregen und drohendes Hochwasser gerüstet zu sein, ist es notwendig, regelmäßige Kontrollen am Haus durchzuführen. Sie sollten das Dachentwässerungssystem stetig pflegen und warten. Entfernen Sie beispielweise gesammeltes Laub sofort aus der Regenrinne. Lassen Sie auch die Grundleitungen regelmäßig prüfen und warten Sie die Rückstauklappen gelegentlich, um nach oben gedrücktes Wasser zu verhindern.

Durch gezielte Maßnahmen können Sie Ihren Neubau gut vor Unwetterschäden durch Wasser sichern. Bei bestehenden Häusern gibt es Möglichkeiten der Nachrüstung. Durch Checks lässt sich außerdem die Sicherheit erhöhen. Wägen Sie in jedem Fall schon vor Kauf oder Bau die Risiken ab und treffen Sie dann die richtige Vorsorge.

Checkliste: Besteht für mein Gebäude Gefahr durch Starkenregenabflüsse?

❏ Kann oberflächig abfließendes Regenwasser von der Straße oder von Nachbargrundstücken bis an Ihr Gebäude gelangen?

❏ Liegt Ihr Grundstück bzw. Gebäude in einer Senke oder unterhalb einer abschüssigen Straße oder eines Hanges?

❏ Sind vorherige Schadensereignisse bei Starkregen vor Ort bekannt?

❏ Kann Wasser über einen äußeren Kellerabgang oder ebenerdige Lichtschächte und Kellerfenster eindrin­gen?

❏ Verfügt Ihr Gebäude über einen ebenerdigen Eingang oder eine Terrasse, von wo aus Regenwasser oberflä­chig ins Erdgeschoss eindringen kann?

❏ Liegt das Grundstück in der Nähe eines Gewässers und kann dieses bei Hochwasser bis ans Gebäude gelangen?

❏ Haben Gehwege, Hofzufahrten und Stellplätze ein Gefälle zum Haus?

❏ Kann Regenwasser von der Straße oder vom Grundstück in die Tiefgarage fließen?

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20.07.2017 |