Der Name KfW Effizienzhaus 85 bezeichnet das Neubauniveau von einem KfW 100 Haus minus 15 Prozent. Es verbraucht damit 15 % weniger Primärenergie in einem Jahr als ein Neubau nach den Vorgaben der EnEV von 2009. Damit erfüllt es bestimmte energetische Richtlinien und wird durch die KfW-Bank finanziell gefördert. Die KfW 85 Förderung gibt es ausschließlich für Altbausanierungen.
Was genau bedeutet Effizienzhaus 85?
Die KfW-Standards wurden von der Kreditanstalt für Wiederaufbau festgelegt, nach der energieeffiziente Häuser klassifiziert werden. Dabei zeigt die Zahl nach dem Kurzbegriff KfW an, inwieweit ein Haus die Vorgaben der EnEV unterschreitet. Als Bemessungsgrundlage für die energetische Klassifizierung dienen zum einen der Jahresprimärenergiebedarf und der Transmissionswärmeverlust. Der Transmissionswärmeverlust meint dabei den Wärmeverlust aller beheizten Gebäudeteile, quasi die „Hülle“ des Hauses. Bei der energetischen Klassifizierung wird der Primärenergiebedarf zusätzlich mit einem Primärenergiefaktor verrechnet, diese sind die jeweiligen Energieträger, die anhand ihrer Nachhaltigkeit gewertet werden. Holz besitzt aus diesem Grund einen kleineren Faktor als Öl.
- Holz: 0,2
- Öl / Gas: 1,1
- Strom: 2,6
Jahresprimärenergiebedarf | Höchstwert ≤ 85 % nach EnEV 2009 |
Transmissionswärmeverlust | Höchstwert ≤ 100 % nach EnEV 2009 |
KfW 85 Anforderungen für eine energetische Sanierung
Die KfW 85 Förderung ist wie die Förderung für das KfW 100 und KfW 115 nur für Altbausanierungen erhältlich. Dabei gilt, je kleiner der Wert ist, beispielsweise KfW 70 und KfW 55, umso höher ist die jeweilige Fördersumme, da das Energieniveau besser ist. Das Effizienzhaus 85 kann durch folgende Sanierungsmaßnahmen erreicht werden:
- Neue, zweifach verglaste Fenster
- Dämmung der Außenwände
- Fußbodenheizung und -dämmung
- Dachdämmung
- Dämmung, der obersten Geschossdecke
- Neue Dacheindeckung
- Gas-Brennwertheizung mit Solaranlage für Trinkwassererwärmung und Heizungsunterstützung
Mit diesen KfW 85 Anforderungen können selbst Altbauten, die zu Beginn des letzten Jahrhunderts errichtet wurden, in ein KfW 85 umgewandelt werden.
KfW 85 Förderung – Was ist an Mitteln zu erwarten?
Die Kreditanstalt für Wiederaufbau fördert die energetische Sanierung zu einem Effizienzhaus 85 mit dem Programm 151 in Form eines Kredits und dem Programm 430 in Form eines Zuschusses. Das Programm 151 beinhaltet neben einem günstigen Zinssatz einen Tilgungszuschuss in Höhe von 7,5 Prozent. Das Programm 430 beinhaltet hingegen einen Zuschuss bis zu 18.750 Euro für jede Wohneinheit, insofern diese als abgeschlossen gilt, also über einen eigenen Zugang sowie eine Kochgelegenheit und fließend Wasser und Toilette verfügt.
Energiestandard | Tilgungszuschuss (Altbau) | Tilgungszuschuss (Neubau) |
KfW-Effizienzhaus 40 | entfällt | 10% - max. 5.000 € |
KfW-Effizienzhaus 55 | 17,5 % - max. 13.125 € | 5% - max. 2.500 € |
KfW-Effizienzhaus 70 | 12,5 % - max. 9375 € | entfällt |
KfW-Effizienzhaus 85 | 7,5 % - max. 5.625 € | entfällt |
KfW-Effizienzhaus 100 | 5 % - max. 3.725 € | entfällt |
KfW-Effizienzhaus 115 | 2,5 % - max. 1.875 € | entfällt |
Vor dem Beginn des Umbaus in ein KfW Effizienzhaus 85 sollte genau geprüft werden, ob eine höhere Investition in die energetische Sanierung sinnvoller ist. Denn zum einen sinken dadurch die Heizkosten für den laufenden Betreib und zum anderen können die Finanzierungskosten auf Grund der höheren Fördermittel gesenkt werden. Des Weiteren ist das Gebäude nicht nur für kommende Wärmeschutzanforderungen gerüstet, sondern es besitzt auch eine höhere Attraktivität in bezüglich des Marktwertes.
(Bildmaterial: © Blackline (Avantgarde), © WeberHaus (Citylife 600))