20.01.2014 Ein US-amerikanischer Professor baut derzeit an einem gigantischen 3D-Drucker, welcher innerhalb eines Tages ein ganzes Haus drucken soll. Dieser computergestützte Bauverfahren, genannt „Contour Crafting“, würde die gesamte Baubranche revolutionieren. Dr. Behrokh Khoshnevis von der Universität of Southern Carolina will Zeit und Kosten einsparen, welche die Immobilienpreise senken könnten.
Vom Minimodell zum Großprojekt
Der 3D-Drucker ist schon längst über die Grenzen der Prototypen-Produktion hinausgewachsen. Mittlerweile werden bereits Schmuck, Instrumente, Smartphone-Hüllen und sogar ganze Weltraumstationen im 3D-Druckverfahren gefertigt. Jetzt soll auch noch das Haus hinzukommen. Doch während ein normales Haus mehrere Monate bis zur Fertigstellung braucht, verspricht der „Contour Crafting“ innerhalb von 24 Stunden schon den kompletten Rohbau fertig zu haben.
Mit einem CAD-Programm wird zunächst ein Baumodell am PC hergestellt, welches dann vom Drucker und einem integrierten Roboter umgesetzt werden soll. Die Roboter sollen auf Schienen fahrend den Beton exakt nach dem Hausgrundriss auftragen. Der Mensch muss dann nur noch Fenster und Türen einsetzten. Diese gedruckten Häuser könnten zukünftig für schnelle Notunterkünfte eingesetzt werden. Doch auch für schnelle Reperaturen kann der „Contour Crafting“ genutzt werden.
Häuser aus dem 3D-Drucker bald Alltag?
Bisher wurden mit diesem Verfahren von schon ganze Wände gedruckt und Dr. Khoshnevis und seinem Team sind zuversichtlich, bald den architektonischen Durchbruch zu erlangen. Seit letztem Jahr arbeitet auch das niederländisches Architekturbüro „Universe Architecture“ am Druck eines riesigen Hauses, nach Vorlage des Möbiusbands. Das 1000 Quadratmeter Gebäude soll aus einem Gemisch aus Sand und Bindemittel in sechs Teilen gedruckt und anschließend zusammengesetzt werden. Das Großprojekt soll noch dieses Jahr fertiggestellt werden und hat bereits viele Interessenten.
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