Nachdem der Steuersatz schon im Vorjahr angehoben wurde, folgt in diesem Jahr eine erneute Erhöhung der Grundsteuer. Für Haus- und Immobilienbesitzer bedeutet die Anhebung eine zusätzliche finanzielle Belastung ihres Grundbesitzes.
Höhe der Grundsteuer liegt bei Kommunen
Kommunen setzen den Hebesatz individuell fest und bestimmen damit selbst die Höhe der Grundsteuer. Mit einem Satz von beispielsweise 800% gehört Bochum damit zu einer der Städte mit der höchsten Grundsteuer. Zum Vergleich: Beim Hausbau in München, Hamburg und in Teilen des Ruhrgebietes liegt der Satz bei 400-550%. Aber auch kleine Gemeinden in ländlichen Gebieten ziehen den Hebesatz in ähnlicher Weise an.
Standortattraktivität leidet unter Steuererhöhung
Anlass für die Erhöhung ist die schlechte finanzielle Lage vieler Gemeinden. Ursprünglich zur Verbesserung der Lage geplant, hat die Grundsteuererhöhung aber auch eine Kehrseite, denn die Gemeinden leiden mitunter selbst darunter. Für jene in Finanznot bringt die Grundsteuer zwar mehr Einnahmen, mindert die Standortattraktivität der Gemeinde jedoch erheblich. Wohlhabendere Gemeinden wiederum werden durch den sogenannten „Kommunalen Finanzausgleich“ für zu niedrige Hebesätze bestraft.
Obergrenze für Hebesatz gefordert
Aus Angst vor weiteren Erhöhungen fordert der Bund der Steuerzahler Hessen nun eine Festsetzung/Beschränkung des Hebesatzes auf maximal 600 Prozentpunkte. Ziel ist es, damit der Steuererhöhungsspirale Einhalt zu gebieten, denn Experten befürchten weitere Erhöhungen in den kommenden Jahren. Außerdem soll ein so hoher Satz nur befristet eingeführt werden dürfen.
(Bildmaterial: © RENSCH-HAUS GmbH)