Die Gasheizung ist nach der Ölheizung die am häufigsten installierte Heizungsart in Deutschland. Nach modernen Standards gebaut, erweist sie sich als eine moderne und besonders effiziente Heizungsart und ist sowohl für Neubauten (Einfamilienhäuser, Doppelhäuser oder andere Haustypen) als auch für Modernisierungen geeignet.
Die Funktionsweise einer Gasheizung
Eine Gasheizung unterscheidet sich in ihrer Funktionsweise nicht groß von anderen Heizkesseln, allerdings ist der Brennstoff Gas nur unter bestimmten Voraussetzungen beziehbar. Lesen sie folgend, welche Bestandteile eine Gasheizung aufweist und wie diese funktioniert.
Bestandteile einer Gasheizung
Eine moderne Gasheizung besteht in aller Regel aus den folgenden Elementen:
- Heizkessel mit Gasbrenner
- Kaminanlage
- Gasleitung
- Umwälzpumpe
- Heizkörper
Funktionsweise von Gasheizungen
Grundlegend werden Gasheizungen in den Varianten Brennwert- und Heizwert-Gasheizung unterschieden. Dabei gibt der Brennwert die im Gas enthaltene Energie an, die bei vollständiger Verbrennung und abschließender Abkühlung von Gas entsteht. Der Heizwert hingegen bezieht sich auf die Wärmemenge, die lediglich durch die Verbrennung von Gas erzeugt wird. Hierbei wird die Energie, die sich noch in den Abgasen befindet, nicht verwendet. Brennwertheizungen erzielen dementsprechend einen höheren Wirkungsgrad als Heizwert-Gasheizungen.
Der Heizkessel mit Gasbrenner ist dafür verantwortlich, die Verbrennungsenergie des Gases auf Heißwasser zu übertragen. Das Heißwasser wiederum wird mittels Umwälzpumpe über entsprechende Rohre in die Heizelemente eines Hauses beispielsweise einer Fußbodenheizung eingeleitet. Dadurch werden die einzelnen Räume im Haus beheizt. Durch den Einsatz eines Durchlauferhitzers in modernen Gasthermen, kann bereits nach 5 bis 10 Sekunden warmes Brauchwasser aus der Wasserleitung entnommen werden.
Die Ressource Gas
Für Gasheizungen wird Gas in flüssiger Form als Brennstoff genutzt. Am weitesten verbreitet ist der Einsatz von Erdgas, wobei auch Biogas verwendet wird. In den meisten Fällen wird Erdgas, auch Stadtgas genannt, aus dem öffentlichen Gasnetz bezogen, soweit ein Anschluss vorhanden ist. Ist kein öffentlicher Gasanschluss angebracht, wird sogenanntes Flüssiggas verwendet. Dieses wird innerhalb eines Flüssiggastanks außerhalb des Hauses gelagert, beispielsweise im Garten. Der Nachteil bei einem Flüssiggastank ergibt sich aus der zwangsläufigen Befüllung, die regelmäßig vorgenommen werden muss.
Kosten einer Gasheizung
Die Preise einer Gasheizung hängen zum einen von der Größe der Anlage sowie der zu verwendenden Technik ab. Darüber hinaus variieren die Kosten je nach Hersteller. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, Angebote zu vergleichen. Ebenso bestehen preisliche Unterschiede bei einer Neuinstallation oder Modernisierung einer Gasheizung.
Gasheizung-Technik | Leistung | Anschaffungskosten ohne Montage |
Wandhängende Gasthermen ohne Brennwerttechnik | 18 bis 30 Kilowatt | Ca. 1.800 bis 3.600 Euro |
Wandhängende Brennwertthermen | 11 bis 45 Kilowatt | Ca. 2.400 bis 4.200 Euro |
Bodenstehende Brennwert-Gasheizungen | bis 60 Kilowatt | Ca. 2.700 bis 7.000 Euro |
Gasbrennwertheizung mit Warmwasser-Solarunterstützung | Bis 60 Kilowatt | Ca. 9.500 bis 14.300 Euro |
Vor und Nachteile einer Gasheizung
Durch die Installation einer Gasheizung ergeben sich je nach verwendeter Art und Kombination mit regenerativen Energien unterschiedliche Nutzen sowie Mankos. Ein großer Vorteil der Gasheizung ist die vielfältige Kombinationsmöglichkeit mit verschiedenen Heizkörpern. Sie kann ebenso mit Flachheizkörpern, Flächen- oder Fußbodenheizungen kombiniert werden.
Vorteile | Nachteile |
Sehr hohe Effizienz als Brennwertgasheizung | Relativ hohe Betriebskosten |
Mit erneuerbaren Energien kombinierbar | Abhängigkeit vom Rohstoffpreis |
Relativ geringer CO2 Ausstoß | Nutzung fossiler Brennstoffe |
Im Gegensatz zur konventionellen Gasheizung erlaubt die moderne Brennwerttechnik eine fast vollständige Ausnutzung der gesamten thermischen Energie eines Brennstoffes. Die Abgaswärme, die bei einer herkömmlichen Heizung durch den Schornstein verloren geht, wird dabei aufgefangen und zusätzlich als Heizwärme genutzt.
- Nutzungsgrad von 98 Prozent der im Gas enthaltenen Energie
- Verringerung des CO2-Ausstoßes
- Senkung der Brennstoffkosten
Durch die Nutzung der Kondensationswärme, die durch die Abkühlung der Abgase entsteht, werden moderne Gasheizungen mit einer relativ geringen Betriebstemperatur von 60 Grad befeuert
Voraussetzungen für den Einbau einer Gasheizung
Grundlegende Voraussetzung für den Betrieb einer Gasheizung ist der Zugang zu Erd- oder Biogas. In urbanen Regionen wird vom öffentlichen Versorger meist ein Anschluss an das Gasnetz zur Verfügung gestellt. Ist dies nicht der Fall, kann unter Umständen ein gesonderter Gasanschluss verlegt werden. Allerdings besteht vor allem in ländlichen Regionen selten die Möglichkeit, einen Gasanschluss zu erhalten. Aus diesem Grund empfiehlt sich die Verwendung eines Flüssiggastanks, dessen Investition sich auch dann rechnen kann, wenn der Anschluss an das öffentliche Gasnetz zu kostenintensiv ist.
Die Kosten eines Gasanschlusses können bis zu 2.500 Euro betragen, wobei bei bereits vorhandener Gasleitung in der Straße vor dem Baugrundstück, die Kosten etwas niedriger liegen können. Der Pauschalpreis der Anbieter enthält jedoch meist nur die Verlegung der Gasleitung. Hinzu kommen Kosten für den Einbau eines Gaszählers sowie die Inbetriebsetzung der Gasanlage.