Die Elektroautoindustrie will in Deutschland einfach nicht in Fahrt kommen, und dennoch plant die EU-Kommission, dass künftig jedes neue Gebäude in der EU mit einer Ladestation ausgestattet ist.
Kein Hausbau ohne Steckdose für Elektroautos
Nach Planung der EU-Kommission sollen bereits beim Hausbau Auflademöglichkeiten für Elektroautos mit bedacht werden. Das geht aus einem Entwurf zur Änderung des EU-Energieeffizienzpakets hervor.
Einfamilienhäuser sollen demnach über eine entsprechende Verkabelung verfügen. Bei größeren Gebäuden wie Bürokomplexen ist vorgesehen, mindestens einen von zehn Parkplätzen mit einer Ladestation auszustatten. Die Kosten hierfür belaufen sich laut EU-Kommission auf bis zu 75.000 Euro pro Ladestation.
Neuregelung soll 2023 in Kraft treten
Die Steckdosenpflicht soll ab 2023 sowohl für Neubauten als auch für Sanierungsobjekte gelten. Die Immobilienwirtschaft kritisiert das Vorhaben der EU-Kommission mit der Begründung, eine Technologie forcieren zu wollen, ohne dabei die Marktchancen zu kennen.
Deutschland ist Schlusslicht bei der E-Mobilität
Bislang ist Deutschland weit davon entfernt, Leitanbieter im Elektroantrieb zu werden. Auch die Zulassungszahlen von Elektroautos sind im Vergleich zum klassischen Verbrennungsmotor ( 98 Prozent im Jahr 2015) verschwindend gering. Vorreiter beim Elektroantrieb ist bislang China. Im Reich der Mitte dominieren vor allem heimische Modelle den Markt. Zudem werden in China die meisten Elektroautos weltweit zugelassen.
Erst kürzlich sorgte der Bundesrat für Aufsehen, in dem er von der EU-Kommission eine Gesetzgebung für das Aus von Benzin- und Dieselmotoren ab 2030 forderte. Unterdessen hat sich Norwegen zum Ziel gesetzt, die Neuzulassungen für Autos mit Verbrennungsmotor ab 2025 gegen Null zu fahren. Dafür sollen harte Restriktionen sorgen, die die Anschaffung eines Verbrenners gänzlich unattraktiv macht.