Jährlich entstehen durch die Energiewende mehrere Milliarden Euro Extrakosten, welche zum Teil von den deutschen Stromkunden getragen werden müssen. Zwischen Besser- und Geringverdienenden wird dabei nicht unterschieden – was von vielen Energie-Fachleuten als Gerechtigkeitslücke der Energiewende deklariert wird. Gutverdiener sollen demnach in den kommenden Jahren mehr für Strom zahlen als Einkommensschwache.
Die Ungleichverteilung der EEG-Umlage schadet den Einkommensschwachen
Das Essener Leibnitz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) kritisiert die Finanzierungsweise der deutschen Energiewende. Die Extrazahlungen würden den Geldbeutel finanzschwacher Bürger im Verhältnis zu den Besserverdienenden des Landes extrem schwächen. Durch die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) würden rund 25 Milliarden Euro von der einkommensschwachen Gesellschaftsschicht zur gutverdienenden Oberschicht umverteilt werden.
Die Belastung von Gut- und Geringverdienenden im Vergleich
Im Jahr 2014 fielen für die EEG-Umlage rund 6,25 Cent pro Kilowattstunde an, was für die deutschen Privathaushalte Mehrkosten zwischen 221 € und 236 € verursachte. Für Geringverdienende entspricht der Beitrag zur Energiewende damit rund 1,5 % des Nettoeinkommens. Gutverdiener werden im Verhältnis hingegen nur mit 0,4 % ihres Einkommens belastet.
Die Lösung: Gutverdiener sollen jährlich rund 79€ mehr zahlen
Eine Befragung von deutschen Besserverdienenden ergab, dass die Mehrheit grundsätzlich dazu bereit wäre, rund 12 % mehr zur EGG-Umlage beizusteuern. Diese Angabe entspräche ca. 79 € jährlich anfallenden Mehrkosten. Laut den Energie-Experten des RWIs stelle dieses Finanzierungsmodell zwar eine geeignete Lösung dar, es solle jedoch nur befristet zum Einsatz kommen. Langfristig wünschen sich die Forscher eine Finanzierung der Energiewende auf Basis von Steuerfinanzierungen.
(Bildmaterial © loufre – pixabay.com)