Unerfahrene Bauherren laufen schnell Gefahr eine Menge Fehler beim Abenteuer Hausbau zu machen. Diese kosten meist nicht nur Zeit und Nerven sondern auch eine Menge Geld. Dabei ist es ganz einfach mit einigen grundlegenden Hinweisen die häufigsten Fehler und resultierende Probleme zu vermeiden.
1. Fehler: Finanzierung ohne Baunebenkosten
Am häufigsten werden wohl die Baunebenkosten unterschätzt. Bei der Finanzierung wird nur der eigentliche Hausbau bedacht. Dass zum Kaufpreis für das Grundstück und den Kosten für die Bauarbeiten noch zahlreiche weitere Ausgaben hinzukommen, wird bei der Kreditaufnahme meistens nicht ausreichend berücksichtigt. Dabei schlagen die Notarkosten, der Baustrom und viele andere Positionen ganz schön stark zu Buche und sollten fester Kalkulationsteil für das Darlehn sein (zum Baukostenrechner).
2. Fehler: Zu viel Grunderwerbsteuer bezahlen
Bevor das Fundament gegossen werden kann, muss zunächst ein Grundstück her. In Deutschland zahlt jeder Käufer dabei die sogenannte Grunderwerbsteuer. Doch hier lauert schon die nächste Fehlerquelle, denn viele Bauherren zahlen schlichtweg zu viel an das Finanzamt. Das liegt daran, dass ein gemeinsames Vertragswerk zum Grundstückskauf und zum Bauvorhaben unterzeichnet wird statt zwei einzelnen Verträgen. Das erhöht die Besteuerungsgrundlage und führt dazu, dass je nach Bundesland knapp 15.000 Euro und mehr zusätzlich gezahlt werden müssen (zum Grunderwerbsteuerrechner).
3. Fehler: Bauvertrag leichtfertig unterschreiben
Der letzte Schritt bevor die Bauarbeiten endlich starten können ist der Vertragsabschluss mit dem Bauunternehmen / Hausbaufirma. Doch hier heißt es noch ein letztes Mal Ruhe bewahren und nichts voreilig unterschreiben, was man später bereut. Jeder Satz des Bauvertrages sollte genau gelesen, jede Formulierung hinterfragt und erst recht das Kleingedruckte studiert werden. Ein Anwalt kann dabei eine große Hilfe sein, denn der Laie weiß selten zwischen Feinheiten wie "Bezugs"- und "Schlüsselfertig" zu unterscheiden. Wer einen Vertrag leichtfertig unterschreibt, riskiert im schlimmsten Fall am Ende vor einem Rohbau / Rohbau-Haus zu stehen, der bei weitem nicht bewohnbar ist. Das Bauunternehmen hingegen hat seine Pflicht vertragsgerecht erfüllt.
4. Fehler: Zu viel Eigenleistung
Der Traum vom Eigenheim ist nicht günstig. Aus diesem Grund wollen Bauherren möglichst viele Eigenleistungen erbringen und so sparen. Doch das ist einer der größten Fehler, der beim Hausbau gemacht werden kann. Zum einen stellen Eigenleistungen für ungeübte Handwerker, die unter der Woche ganztägig arbeiten müssen, eine starke Belastung dar. Zum anderen gibt es Arbeiten, die lieber von Profis verrichtet werden sollten. Beispielsweise bei der Dämmung kann eine Menge schief gehen und sich dauerhaft auf jeder Heizkostenabrechnung bemerkbar machen. Bei den Eigenleistungen sollten Bauherren deshalb ehrlich mit sich selbst sein und nur das in Angriff nehmen, was sie wirklich stemmen können.
5. Fehler: Unvorsichtige Bauabnahme
Vertrauen ist gut, Kontrolle aber immer besser. Das gilt vor allem bei der finalen Bauabnahme. Hier haben die zukünftigen Bewohner des Hauses ein letztes Mal die Möglichkeit eine Korrektur von Bauschäden zu fordern. Wer das Haus ohne Reklamationen abnimmt, kann im Nachhinein höchstens noch von seinen Gewährleistungen Gebrauch machen. Aus diesem Grund sollte die Bauabnahme wirklich kritisch angegangen werden. Jede Ecke des Hauses muss genau geprüft und Fehler festgehalten werden. Dazu kann ein Sachverständiger zu Rate gezogen werden. Hat man diese letzte Hürde erfolgreich überwunden, steht dem Glück in den eigenen vier Wänden nichts mehr im Wege.
(Bildmaterial v.o.n.u.: © Günther Menzel - Fotolia.com, © WeberHaus (Balance 200))