Es gibt eine Vielzahl an Möglichkeiten, um eine Bodenplatte effektiv zu dämmen. So kann eine Schwedenplatte mit einer eingebauten Flächenheizung nicht nur Energie speichern, sondern auch zusätzlich Wärme abgeben. XPS-Dämmplatten hingegen weisen eine hohe Feuchtigkeitsresistenz und Druckbeständigkeit auf.
Die Schwedenplatte als Bodenplattendämmung
Eine Form der Bodenplatte ist die Schwedenplatte. Sie zeichnet sich vor allem durch ihre hohen Energiesparwerte aus (wird daher häufig beim Energiesparhaus verbaut). Aus diesem Grund wird die Schwedenplatte auch Hochenergiespar-Bodenplatte genannt. Die schwedische Erfindung wartet mit einem sehr guten U-Wert auf. Dieser Wert bezeichnet das Maß der Wärmedämmung, mit dem technische Bauteile nach ihrem Wärmeverlust gemessen werden. Je niedriger dieser Wert ist, umso niedriger ist auch der Energieverlust.
Merkmale | Standard Bodenplatte | Schwedenplatte |
U-Wert | 0,50 | 0,17 |
Herstellungszeit inklusive Trocknung | bis zu 45 Tage | ca. 5 Tage |
Kosten im Vergleich | niedrig | hoch |
Fußbodenheizung | nicht integriert | integriert |
Auf Grund der sehr glatten Ausführung der Oberfläche bedarf es bei der Schwedenplatte keines Auftrags von Estrich. Zudem kann sie als gedämmte Bodenplatte nicht für Gebäude ohne Keller, sondern auch für unterkellerte Häuser verwendet werden. Allerdings ist der vergleichsweise hohe Anschaffungswert auch ein Nachteil der Schwedenplatte.
XPS-Dämmmaterial für die Dämmung über der Bodenplatte
Zur vielseitigen Anwendung hat sich extrudiertes Polysterol, kurz XPS, als gute Dämmung von Bodenplatten erwiesen. Beim XPS werden Kunststoffgranulate industriell zu Hartschaumplatten geformt. Da XPS aus Erdöl besteht, sind die Brandschutzeigenschaften vergleichsweise schlecht. Die Stärken von Polysterol als Bodenplattendämmung sind jedoch:
- sehr gute Dämmeigenschaften
- U-Wert von 0,24 bei 14 cm Stärke nach EnEV 2014
- hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit
- hohe Druckstabilität
Schaumglas zur Dämmung unter der Bodenplatte
Die Dämmung von Außenbauteilen, wie Bodenplatten, wird als Perimeterdämmung bezeichnet. Dabei müssen Dämmstoffe durch den Einbau in das Erdreich spezielle Eigenschaften besitzen. Denn hierbei bestehen besondere Anforderungen an Druckbeständigkeit und Feuchtigkeitsresistenz. Die Verlegung der Perimeterdämmung erfolgt unterhalb der Bodenplatte auf einem tragfähigen Untergrund. Als Dämmung eignet sich hierbei wiederum XPS-Hartschaum. Andererseits wird auch Schaumglas zur Dämmung unter der Bodenplatte verwendet. Dieses Material besteht zu über 60 Prozent aus Recyclinglas und Rohstoffen wie Sand, Dolomit und Kalk.
Eigenschaften von Schaumglas:
- druckfest
- nicht brennbar
- feuchtigkeitsunempfindlich
- wasserdicht
Zusätzlich wird auf die Oberseite der Dämmung eine PE-Trennfolie aufgelegt, die das Eindringen von Zementmilch verhindern soll. Denn diese kann die Dämmung unterhalb der Bodenplatte beschädigen. Wärmebrücken lassen sich zusätzlich vermeiden, indem das Fundament beidseitig vertikal gedämmt wird.
Aufbau einer Bodenplatte mit Dämmung – Die Perimeterdämmung
Zum Einbau einer Dämmung unterhalb der Bodenplatte wird in den meisten Fällen wie folgt vorgegangen:
- Im ersten Schritt wird der Untergrund verdichtet und anschließend ein eisenbewehrtes Ringfundament gegossen.
- Im Inneren des Ringfundamentes wird eine Schicht aus Glasschlacke oder Schotter eingebracht, die wiederum verdichtet und geglättet wird. Diese Schicht verhindert das Durchdringen von Wasser aus dem Erdreich.
- Als nächstes werden entweder XPS-Dämmplatten zur Dämmung der Bodenplatte verlegt oder wahlweise Schaumglas aufgetragen.
- Um zu verhindern, dass Beton in die Bodenplattendämmung fließen kann, werden Kunststofffolien oberhalb der Dämmung eingebaut.
- Im letzten Schritt wird die Bodenplatte gegossen. Nach dem Guss kann oberhalb der Bodenplatte mit zusätzlicher Dämmung fortgefahren werden, entsprechend der Nutzung eines Kellers oder der Verwendung der Bodenplatte ohne Keller.
Vakuumdämmung – neueste Dämmtechnik zur Dämmung der Bodenplatte
Die Vakuumdämmung gehört zu den neusten Entwicklungen in der Dämmstofftechnik. Die luftleeren Paneele gestatten nicht nur die Dämmung von Bodenplatten, sondern auch die Isolierung von Wänden und Decken. Der Vorteil ist, dass dadurch dünne aber dennoch hoch wärmeisolierende Wände entstehen können. Der Kern der Vakuumpaneele besteht meist aus einer Platte gepresster Kieselsäure oder Hartschaum. Dieser wird gasdicht umhüllt und anschließend luftleer gesaugt. Die Wärmeleitfähigkeit ist bis zu zehnmal geringer als bei herkömmlichen Dämmstoffen, wobei neueste Paneele eine Dämmstärke von gerade einmal 2 cm besitzen.
Vakuumdämmung:- sehr geringe Wandstärke
- langlebig
- nicht brennbar
- relativ hoher Preis