Baunebenkosten in der Übersicht

Der Hausbau ist für die meisten Menschen die größte Investition in ihrem Leben. Beim Kalkulieren der Kosten hat sicherlich das Haus an sich den größten Anteil, doch auch die Baunebenkosten sind nicht unerheblich. In jeder Bauphase fallen Gebühren und versteckte Kosten an, die man nicht vergessen sollte.

Damit zukünftige Bauherren die Hausbau Nebenkosten vorher ausreichend einschätzen können hilft die folgende Übersicht zum Thema Baunebenkosten.

  1. Hausbau Nebenkosten für den Grundstückskauf
  2. Baunebenkosten zur Vorbereitung des Grundstücks
  3. Nebenkosten: Haus-Bau-Versicherungen
  4. Nebenkosten Hausbau für die Erschließung
  5. Nebenkosten – Haus und Außenanlagen

1. Hausbaunebenkosten für den Grundstückskauf

Um ein Haus bauen zu können, braucht man ein Grundstück. Genau hier fallen schnell viele Nebenkosten für den Hausbau an. Wenn man nicht schon über geeigneten Baugrund verfügt, dann findet man heutzutage kaum noch Grundstücke ohne einen Makler zu beauftragen. Die Maklerprovision liegt dabei zwischen drei und sieben Prozent des Grundstückskaufpreises. Für die Beglaubigung der Urkunde des Grundstückskaufs ist für den Notar eine Notargebühr in Höhe von ein bis 1,5 Prozent des Kaufpreises zu entrichten.

Weiterhin ist die Grunderwerbssteuer an das Finanzamt zu entrichten. Diese beträgt nochmal bis zu 4,5 Prozent des Grundstückspreises. Als letztes fallen die Gebühren für den Grundbucheintrag an, diese sind jedoch häufig in den Notargebühren enthalten (Grunderwerbssteuer berechnen).

  • Maklerprovision
  • Notargebühren
  • Grunderwerbssteuer
  • Grundbucheintrag

2. Baunebenkosten zur Vorbereitung des Grundstücks

Damit das Grundstück bebaut werden und der Hausbau beginnen kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden und weitere Baunebenkosten bedacht werden. Möglichst schon vor dem Kauf sollte eine korrekte Vermessung stattfinden und ein Bodengutachten erstellt werden. Die Kosten dafür werden in der Vermessungsgebührenordnung festgelegt. Vor Baubeginn muss die Baugenehmigung erteilt sein und dafür die entsprechende Gebühr entrichtet werden. Für die Überprüfung der Bodenplatte muss ein Prüfstatiker beauftragt werden. Wenn eine Fertighausfirma beauftragt wurde, sollten die Gebühren für den Statiker in der Regel enthalten sein.

Falls man sich dafür entscheidet einen Sachverständigen als Baubegleiter zu beauftragen, sollte man Mitglied im Bauherrenschutzverband werden um etwas an Kosten für den Experten zu sparen. Der Sachverständige kann in vielen Fällen eventuelle Fehlplanungen oder Fehler auf der Baustelle früh erkennen und so steigende Hausbau Nebenkosten verhindern. Für den Fall, dass ein Architekt beauftragt wurde, muss natürlich auch das Architektenhonorar mit bedacht werden. Dieses ist in der HOAI festgelegt.

Jedes Haus benötigt ein Fundament. Für den Keller oder die Bodenplatte muss eine Baugrube ausgehoben werden und eventuell die anfallende Erde abtransportiert werden. Je nach Bauart und Umgebung des Grundstücks muss ein Weg für die Baufahrzeuge angelegt werden und der Untergrund für einen Kran befestigt werden. Die Kosten hierfür variieren je nach Haus und Rahmenbedingungen.

  • Vermessung
  • Bodengutachten
  • Baugenehmigung
  • Statiker
  • Sachverständiger als Baubegleiter
  • Architektenhonorar
  • Baugrube und Bodenplatte
  • Baustraße bzw. Kranstellplatz

3. Nebenkosten: Haus-Bau-Versicherungen

Um sich gegen Schäden durch Sturm, Hagel oder Regen abzusichern benötigt man eine Bauleistungs- bzw. Bauwesenversicherung. Diese deckt gleichzeitig auch Fälle wie Diebstahl oder Vandalismus auf der Baustelle ab. Genauso wichtig ist auch eine Bauversicherung gegen Feuer. Die Feuerrohbauversicherung sichert den Bauherren gegen einen Brand auf der Baustelle ab und ist daher so gut wie Pflicht. Schäden, die auf der Baustelle entstehen oder von ihr ausgehen, werden durch die Bauherrenhaftpflicht abgedeckt. Kurzfristig steigen die Baunebenkosten durch die verschiedenen Versicherungen, jedoch ist man dann auf der sicheren Seite.

Nebenkosten Haus

Um zu verhindern, dass bei finanziellen Problemen der Baufirma auch der Bauherr beeinträchtigt wird, kann man eine Baufertigstellungsversicherung abschließen. Diese wird üblicherweise von der Baufirma angeboten. Da die Versicherer die Baufirma vorher genau prüfen ist eine solche Police ein gutes Indiz für die Seriosität der Firma. So entstehen im Extremfall weniger Nebenkosten. Hausbauer können mit Eigenleistungen viel sparen, falls auch Freunde oder Verwandte als Helfer mit dabei sind, ist es ratsam eine Bauhelferversicherung abzuschließen, damit diese abgesichert sind.

  • Bauwesen-bzw. Bauleistungsversicherung
  • Bauherrenhaftpflicht
  • Feuerrohbauversicherung
  • Baufertigstellungsversicherung
  • Versicherung für Bauhelfer

4. Nebenkosten Hausbau für die Erschließung

Ein weiterer Punkt der Baunebenkosten sind die Kosten für die Erschließung. Ein bewohnbares Haus benötigt eine Wasserleitung, sowie einen Abwasseranschluss. Oft sind auf ausgewiesenem Bauland Wasserleitungen schon verlegt. Falls nicht, fallen Bau Nebenkosten pro Meter von der Grundstücksgrenze bis zum Anschluss an. Je nachdem ob Öl oder Gas genutzt wird, muss auch hierfür eine Leitung verlegt werden. Die Kosten variieren auch hier stark, je nachdem wie groß der Aufwand für die zu verlegene Leitung ist.

Nicht nur das fertige Haus benötigt einen Stromanschluss, auch die Baustelle benötigt Strom, was natürlich Baustromkosten verursacht. Der Bauherr ist dafür verantwortlich, dass auf der Baustelle Strom zur Verfügung steht und sollte daher einen Baustromkasten beantragen. In Verbindung mit dem Abschluss eines Stromvertrags beim gleichen Anbieter kann man hier oft Kosten beim Hausbau sparen. Als letztes sollte man noch an den Telefon- und Internetanschluss denken.

  • Wasser- Abwasserleitung
  • Gas- oder Ölleitungen
  • Stromleitung und Baustromkasten
  • Telefon und Internetanschluss bzw. Leitung

5. Nebenkosten - Haus und Außenanlagen

Sobald das Haus einmal steht und bezugsfertig (bezugsfertiges Haus bauen) ist, könnte man denken, dass nun keine weiteren Baunebenkosten mehr zu beachten sind. Falls bisher noch nicht geschehen, müssen jetzt aber die Außenanlagen angelegt und gebaut werden. Eine Einfahrt, noch besser ein Carport oder eine Garage (Haus mit Garage) bieten viele Vorteile, sind aber nicht umsonst. Je nach Größe der Einfahrt und der restlichen Grundstückswege und den ausgewählten Pflastersteinen können die Nebenkosten für Haus und Garten hier stark variieren. Auch an die Terrasse, die Gartenanlagen und Grundstücksbegrenzung sollte man denken.

  • Einfahrt und Grundstückswege
  • Garage oder Carport
  • Terrasse
  • Grünanlagen
  • Grundstücksbegrenzung (Hecke bzw. Zaun)
Beachtet man alle, in der Übersicht aufgeführten, Punkte, dann kann man schon in der Planungsphase alle Baunebenkosten (Baunebenkosten berechnen) richtig einschätzen und in die eigenen Kostenkalkulation einfließen lassen.

(Bildmaterial v.o.n.u.: © Fotowerk - fotolia.com, © Thorben Wengert – pixelio.de) 27.03.2014 | HausXXL