Sie möchten sich den Traum vom Eigenheim erfüllen und haben das ideale Grundstück bereits gefunden? Dann sollten Sie dennoch nicht vorschnell handeln, sondern zunächst prüfen, ob das Grundstück mit Altlasten belastet ist.
Was versteht man unter Altlasten?
Was genau Altlasten sind, ist seit Inkrafttreten des Bundes-Bodenschutzgesetzes (BBSchG) im Jahre 1999 rechtlich klar definiert. Demnach sind handelt es sich bei Altlasten um stillgelegte Abfallbeseitigungsanalgen sowie Grundstücke, auf denen Abfälle behandeln, gelagert oder abgelegt wurden. Häufig sind ehemalige Fabrikgelände, Gewerbegebiete oder auch Truppenübungsplätze betroffen.
Welche Stoffe gehören zu Altlasten?
Vereinfacht dargestellt können Sie sich unter Altlasten große und kleine Umweltsünden vorstellen. So war es früher durchaus üblich, dass Scherben aus Ton oder Glas, Eisenteile und alter Hausrat auf dem eigenen Grundstück entsorgt wurden. Noch heute lässt sich beim Umgraben des Gartens auf diese Weise der ein oder andere Gegenstand bergen.
Das ist bei den genannten Dingen nicht weiter dramatisch. Doch gibt es auch Altlasten, die auf keinen Fall in den Boden gehören. Zu ihnen zählen alle Stoffe, die giftig sind oder die Gesundheit gefährden können. Weit verbreitet sind hierzulande Altlasten in Form von
- Öl,
- Chemikalien,
- Hausmüll,
- Bauschutt,
- Altreifen oder
- Elektronikschrott.
Sind derartige Belastungen im Erdreich vorhanden, können sie nicht nur der Umwelt schaden. Sie belasten ebenso den Geldbeutel – und zwar den des Grundstückseigentümers, also Ihren. Denn Sie sind als Eigentümer eines Einfamilien- oder Reihenhauses für die fachgerechte Entsorgung der Altlasten verantwortlich und das kann teuer werden.
Wie kann ich mich vor Altlasten schützen?
Bereits vor dem Grundstückskauf sollten Sie sich mit dem Thema Altlasten befassen, um sich vor bösen Überraschungen zu schützen. Es gibt dabei mehrere Varianten, sich vor Altlasten auf dem Grundstück zu schützen:
- Bodengutachten erstellen lassen
- notarielle Bestätigung des Verkäufers, dass das Grundstück frei von Altlasten ist
- Blick ins Altlastenkataster der Gemeinde
Bodengutachten bei Verdacht auf Altlasten erstellen
Die sicherste Form, sich vor Altlasten zu schützen, ist das Bodengutachten. Dieses beinhaltet mehrere, meist vier, Probebohrungen. Die Kosten für das Bodengutachten liegen zwischen 1.000 und 1.500 Euro, können aber natürlich je nach Region und Anbieter unterschiedlich ausfallen. Im Vergleich zu den Gesamtkosten (Baukostenrechner) des Hausbaus oder späteren gerichtlichen Auseinandersetzungen wegen der Altlasten, ist das ein durchaus überschaubarer Betrag.