Viele Eigentümer stehen vor dem Erwerb ihres Einfamilienhauses in einem Mietverhältnis und besitzen in aller Regel eine Hausratversicherung. Für Immobilienbesitzer reicht das jedoch nicht aus. Für sie sollte die Absicherung des Eigenheims gegen alle Eventualitäten höchste Priorität haben. Aber welche Versicherungen fürs Haus machen wirklich Sinn?
Wichtige Versicherungen für Mieter
Vor dem Hausbau befinden sich die meisten Häuslebauer in einem Mietverhältnis. Hier gehört vor allem die Privathaftpflicht zu den wichtigsten Versicherungen. Viele Vermieter verlangen vom potenziellen Mieter sogar einen Nachweis über die private Haftpflichtversicherung, bevor sie ihr Eigentum vermieten. Aus der Sicht des Vermieters ist diese Vorgehensweise nachvollziehbar. Kommt es durch das Verschulden des Mieters beispielsweise zu einem Wohnungsbrand, haftet allein der Mieter für die Schäden.
Einige Versicherer bieten innerhalb ihrer Haftpflichtversicherung einen zusätzlichen Schutz gegen sogenannte Allmählichkeitsschäden an. Wie das Versicherungsunternehmen Ergodirekt.de hinweist, handelt es sich dabei um die Absicherung gegen Vermögensschäden durch die allmähliche Einwirkung von Rauch, Ruß, Staub, Dämpfen, Temperatur oder Feuchtigkeit.
Neben der Privathaftpflicht gehört auch die Hausratversicherung zu einem optimalen Versicherungsschutz. Sie sichert alle Gegenstände, die bei einem Umzug mitgenommen werden könnten, gegen Feuer, Einbruchdiebstahl, Leitungswasser, Vandalismus sowie Hagel und Sturm ab. Optional kann als Mieter auch eine Glasversicherung abgeschlossen werden, die beispielsweise Beschädigungen am Ceran-Kochfeld absichert. Auch eine Mietrechtsschutzversicherung zur Absicherung von potentiellen Anwalts- und Gerichtskosten kann mitunter sinnvoll sein.
Wichtige und optionale Versicherungen für Mieter:
Wichtige Versicherungen | Optionaler Versicherungsschutz |
Privathaftplicht | Glasversicherung |
Hausratversicherung | Mietrechtsschutz |
Welche Versicherungen für Hauseigentümer sind wichtig?
Alle Eigentümer einer Immobilie, wie beispielsweise eines modernen Fertighauses, entscheiden selbst darüber, gegen welche potentiellen Schäden das Eigentum abgesichert werden soll. Dabei sind nicht alle Versicherungen unbedingt notwendig. Einige von ihnen sollten jedoch auf jeden Fall abgeschlossen werden.
Wichtige und optionale Versicherungen für Hausbesitzer:
Wichtige Versicherungen |
Optionaler Versicherungsschutz |
Wohngebäudeversicherung | Glasversicherung |
Elementarschadenversicherung | Rechtschutzversicherung |
Hausratversicherung | Risikolebensversicherung |
Haftpflichtversicherung | Berufsunfähigkeitsversicherung |
Restschuldversicherung |
Wohngebäudeversicherung
Über eine Wohngebäudeversicherung sollte jeder Eigentümer einer Immobilie verfügen. Sie sichert das Eigenheim gegen Schäden durch Feuer, Leitungswasser, Hagel, Sturm und Einbruchsdiebstahl ab.
Elementarschadenversicherung
Elementarschäden sind Schäden durch Naturgewalten wie Erdbeben, Erdrutsch, Lawinen und Hochwasser. Nicht selten kann es bei einem Hochwasser zum Totalverlust der Immobilie kommen. Aus diesem Grund ist der Abschluss einer Elementarversicherung zu empfehlen.
Hausratversicherung
Während die beiden erst genannten Versicherungen das Gebäude an sich gegen Schäden absichern, sichert die Hausratversicherung Schäden an der Einrichtung ab. Sie ist vergleichbar mit der Hausratversicherung für Mieter. Verfügen Hausbesitzer noch aus ihrem Mietverhältnis über eine Hausratversicherung, können sie diese übernehmen. Allerdings muss diese an die neue Wohnfläche angepasst werden.
Privathaftpflichtversicherung
Der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung ist auf jeden Fall zu empfehlen. Fällt beispielsweise ein loser Dachziegel auf einen Passanten herab und verletzt ihn, ist der Eigenheimbesitzer durch die Privathaftplicht abgesichert.
Welche Versicherungen für Hausbesitzer sind optional?
Bei den optionalen Versicherungen muss jeder Eigenheimbesitzer für sich abwägen, wie wichtig ihr oder ihm die zusätzlichen Ausgaben sind und wie hoch das Schadensrisiko ist. So können beispielsweise monatliche Rücklagen eine Glasversicherung überflüssig machen.
Risikolebensversicherung
Oftmals sind Überlegungen über einen zusätzlichen Versicherungsschutz auch von der Kreditlast abhängig. Muss über viele Jahre hinweg ein Kredit getilgt werden, sollte vorher geklärt sein, was passiert, wenn der Hauptverdiener der Familie erwerbsunfähig wird oder im schlimmsten Falle stirbt. Eine Risikolebensversicherung kann die Hinterbliebenen absichern, so dass sie nicht auf einem Schuldenberg sitzen bleiben.
Berufsunfähigkeit
Auch eine Berufsunfähigkeit kann mitunter sinnvoll sein, damit im Ernstfall eine ausreichend hohe Summe im Monat zur Verfügung steht, um die Schulden abzuzahlen. Auch Verbraucherzentralen raten zum Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Hausbesitzer, da Erkrankungen oder Unfälle nicht selten zur Erwerbsunfähigkeit führen können.
Restschuldversicherung
Eine Restschuldversicherung sollte nur dann abgeschlossen werden, wenn die Darlehenssumme so hoch ist, dass die Rückzahlung im Versicherungsfall die eigene Existenz bedroht. Oftmals werden solche Versicherungen zusammen mit dem Hauskredit angeboten. Allerdings sind Restschuldversicherungen häufig sehr teuer und viele Versicherer zahlen aufgrund einer Vielzahl an Ausschlussklauseln keine Entschädigung. Aus diesem Grund ist eine Restschuldversicherung in den meisten Fällen nicht notwendig.
Was kosten die wichtigsten Versicherungen fürs Haus?
Die folgenden Kostenbeispiele für die wichtigsten Versicherungen als Eigenheimbesitzer beziehen sich auf ein Massivhaus in Hamburg mit 140 qm Wohnfläche, erbaut im Jahr 2015 und einer Neubausumme von 250.000 Euro.
Wohngebäudeversicherung | ca. 150 Euro im Jahr |
Elementarschadenversicherung | ca. 180 Euro im Jahr |
Hausratversicherung | ca. 200 Euro im Jahr |
Haftpflichtversicherung für Familie mit 2 Kindern | ca. 75 Euro im Jahr |