Sobald die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen nach draußen. Das Leben findet im Garten, auf dem Balkon oder den Terrassen statt. Doch Regen, Unwetter oder auch zu starke Sonneneinstrahlung können dem bequemen Freiluft-Aufenthalt ein schnelles Ende setzen. Eine überdachte Terrasse kann hier Abhilfe schaffen.
Unter einem Terrassendach kann die frische Luft geschützt vor Regen und Sonne genossen und gleichzeitig die Privatsphäre erhöht werden. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte rund um Terrassenüberdachungen.
Inhalt
- Holz, Alu, Glas: Welche ist die beste Terrassenüberdachung?
- Was kostet eine Terrassenüberdachung?
- Ist eine Genehmigung für den Bau eines Terrassendachs nötig?
- Konstruktion aus Holz oder Alu?
- Glas oder Kunststoff als Abdeckung?
- Welche Neigung braucht das Terrassendach?
- Unterschied: Überdachte Terrasse, Pergola, Wintergarten
- Der richtige Sonnenschutz für Ihr Terrassendach
Holz, Alu, Glas: Welche ist die beste Terrassenüberdachung?
Ob direkt am Haus angebaut oder freistehend im Garten – ein Terrassendach kann die Außenanlage Ihres Eigenheims wunderbar ergänzen. Wie bei der Planung der Terrasse an sich, hängt die Frage nach dem richtigen Material für die Überdachung in erster Linie von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Sowohl bei der Konstruktion als auch bei der Abdeckung haben Sie verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl.
Bei den Konstruktions-Materialien haben sich insbesondere Holz und Aluminium durchgesetzt, auch Stahl ist eine Option. Bei der Art des Daches kommt es zunächst darauf an, ob Sie eine blickdichte oder transparente Abdeckung möchten. Dementsprechend gibt es die Auswahl zwischen Glas und verschiedenen Kunststoffen oder diversen Bitumen-Varianten wie Dachbahnen, sowie Ziegel. Auch Solar-Lösungen, Dachbepflanzungen oder Stoffe sind möglich.
Die beste Terrassenüberdachung ist letztlich also die, die Ihnen am besten gefällt, gut zum Gesamtbild Ihres Hauses und Grundstücks passt, Ihre Ansprüche erfüllt und zu den finanziellen Möglichkeiten passt.
Die Möglichkeiten ein Terrassendach zu gestalten sind vielfältig, auch Beleuchtungen sind möglich.Was kostet eine Terrassenüberdachung?
Wie bei vielen baulichen Maßnahmen gibt es hier nur eine Antwort: Das kommt drauf an. Recherchiert man die Preise im Internet, so schwanken diese zwischen einigen hundert Euro, über Mittelklassemodelle für rund 2000 Euro, bis zu Terrassendächern immer mittleren vierstelligen Bereich.
Der Preis einer Terrassenüberdachung ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Darunter:
- Material
- Größe
- Eigenleistung oder Aufbauservice
- Sonderanfertigung oder Standard-Bausatz
- Sonnenschutz
Ist eine Genehmigung für den Bau eines Terrassendachs nötig?
Wenn Sie nicht von vornherein ein Haus mit überdachter Terrasse geplant haben, ist das nachträgliche Anbringen durch einen Fachmann oder in Eigenbau eine Option. Im Gegensatz zu Markisen oder Stoffsegeln als Sonnenschutz gelten Terrassendächer als Anbaumaßnahme und sind möglicherweise genehmigungspflichtig. Ob eine Baugenehmigung eingeholt werden muss, ist von der Größe der Überdachung, vom Baugebiet und auch vom Bundesland, in dem Sie leben, abhängig. Ob die Terrassenüberdachung ans Haus angrenzend oder im Garten gebaut wird, sowie das verwendete Material spielen dagegen keine Rolle.
Auch den Mindestabstand zum Nachbargrundstück gilt es bei einer Bedachung Ihrer Terrasse einzuhalten. Am einfachsten verfahren Sie, in dem Sie auf Nummer sicher gehen. Das bedeutet: Berücksichtigen Sie die Vorschriften Ihres Baugebiets, wenden Sie sich mit Ihrem Vorhaben an das zuständige Bauamt und erkundigen Sie sich, ob Sie eine Baugenehmigung benötigen. Sprechen Sie am besten auch mit Ihren Nachbarn und lassen Sie sich deren Einverständnis schriftlich bestätigen.
Terrassenüberdachung: Konstruktion aus Holz oder Alu?
Für die Konstruktion von Terrassendächern bietet sich vor allem Holz oder Aluminium an. Für eine Holz Terrassenüberdachung wird meist stabiles Leimholz genutzt. Geeignete Holzarten sind beispielsweise Fichte, Kiefer, Lärche oder Douglasie.
Aluminium ist deutlicher leichter als Stahl und dennoch äußerst stabil. Der Vorteil im Vergleich zum Holz und Leimholz ist, dass dadurch dünnere Balken verwendet werden. Auch der geringe Pflege-Aufwand ist ein Pluspunkt der Alu Terrassenüberdachung.
Vor- und Nachteile einer Holz Terrassenüberdachung:
Vorteile |
Nachteile |
Naturverbundener Look |
Höherer Pflegeaufwand |
Angenehme Atmosphäre |
Stärkere Pfosten |
Vergleichweise günstig |
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Vor- und Nachteile einer Alu Terrassenüberdachung:
Vorteile |
Nachteile |
Pflegeleicht |
Teurer als Holz |
Stabilität |
Montage kann komplizierter sein |
Moderner Look |
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Terrassendächer: Glas oder Kunststoff als Abdeckung?
Wer sich für Echtglas als Terrassendach entscheidet, nutzt meist sogenanntes Verbundsicherheitsglas (VSG). Es besteht aus zwei Schichten Glas, die mit einer Folie verbunden sind. Dieser Aufbau macht das Glas bruchsicher, aber auch schwer.
Bei Kunststoff Überdachungen werden meist Doppelstegplatten aus Polycarbonat oder Acryl / Plexiglas verwendet. Sie bestehen aus zwei Kunststoffplatten, die mit Stegen verbunden werden, wodurch ein Hohlraum entsteht.
Vor- und Nachteile Glas Terrassendach:
Vorteile |
Nachteile |
Besonders hochwertig |
Hohes Gewicht, dadurch starke Konstruktion nötig |
Stabil |
Schwierigere Montage |
Vor- und Nachteile eines Terrassendachs aus Kunststoff / Doppelstegplatten:
Vorteile |
Nachteile |
Einfache Montage |
Je nach Qualität nicht ganz durchsichtig |
Witterungsbeständig |
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preisgünstig |
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Welche Neigung braucht das Terrassendach?
Damit Regenwasser sich nicht auf der Terrassenüberdachungen staut, Schmutz und schlimmstenfalls Schäden hinterlässt, muss das Dach ein leichtes Gefälle haben. Die empfohlene Dachneigung liegt bei mindestens 3°, viele Hersteller empfehlen ein Gefälle von 5 bis 8°. Die Neigung sollte laut Expertenmeinung nicht größer als 15° sein. Vorsicht: Je nach Baugebiet kann es hier Vorgaben in der Bauordnung geben. Auch hier hilft eine Nachfrage beim zuständigen Bauamt weiter.
Überdachte Terrasse, Pergola, Wintergarten: Wo liegt der Unterschied?
- Überdachte Terrasse: Eine Terrasse mit Dach schafft einen zusätzlichen, geschützten Außenraum. In der Regel ist die überdachte Terrasse nicht rundum geschlossen, sondern teilweise oder ganz offen. Um zusätzlich vor Wind zu schützen, sind zusätzliche Seitenwände nötig. Die Terrasse kann an das Haus anschließen oder freistehend sein.
- Pergola: Eine Pergola steht meist vom Haus getrennt, ist traditionell ein Konstrukt aus Holz und in erster Linie als Rankgerüst für Pflanzen gedacht.
- Wintergarten: Im Gegensatz zur überdachten Terrasse ist der Wintergarten ein geschlossenes System, das beispielsweise durch Schiebetüren geöffnet werden kann. Durch die Rundum-Verglasung schützt der Wintergarten besser vor Wind, im Sommer kann sich dadurch allerdings auch die Hitze darin stauen.
Der richtige Sonnenschutz für Ihr Terrassendach
Speziell bei transparenten Abdeckungen für Ihre Terrassenüberdachung sollten Sie sich Gedanken über einen zusätzlichen Sonnenschutz machen. Zwar nicht so stark, aber ähnlich wie bei einem Wintergarten kann sich an sehr heißen Tagen die Wärme unter dem Dach stauen. Ein Sonnenschutz verhindert, dass die Sonnenstrahlen so weit kommen.
- Innenbeschattung: Die Innenbeschattung wird unterhalb der Terrassendach Abdeckung angebracht. Hierfür bietet sich neben einer Markise auch ein Sonnensegel an, dass an Seilen gespannt bequem vor und zurück geschoben werden kann.
- Außenbeschattung: Die Außenbeschattung wird über der Abdeckung der Terrassenüberdachung angebracht. Speziell die Wintergartenmarkise wurde für diesen Zweck entwickelt und soll eine Aufheizung der Terrasse und des Wintergartens verhindern.
- Senkrechtmarkise: Eine Senkrechtmarkise schützt vor tiefstehender Sonne, auch als Sichtschutz ist sie gut geeignet. Die Senkrechtmarkise wird an der vorderen Seite des Terrassendachs angebracht und nach unten ausgefahren.
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