Bei der Planung des Eigenheims kommt an einem gewissen Punkt unweigerlich eine Frage auf: wie sieht es mit staatlichen Förderungen aus? Habe ich Anspruch darauf? HausXXL hat für Sie eine Übersicht zusammengestellt, in der Sie die wichtigsten Förderungen inklusive Förderungsbedingungen auf einen Blick sehen.

Art

Worum handelt es sich?

Höhe der Förderung und Bedingungen?

Wo kann ich es beantragen?

KfW

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) unterstützt ausgewählte Bauvorhaben. Besonders hervorzuheben ist hier, dass ein Kredit bei der KfW bis zu 5 Jahre tilgungsfrei erteilt werden kann. Dadurch senkt sich die Höhe der monatlichen Raten deutlich.

Der Kredit darf nicht höher sein als 30 % der Gesamtkosten für den Bau, maximal aber 100.000 Euro. Je geringer der Energieverbrauch Ihres Hauses, desto höher wird die Förderung ausfallen.

Beantragt wird ein KfW- Kredit über die Hypothekenbank, die diesen mitfinanziert. In den meisten Fällen ist das Ihre Hausbank.

KfW 40/60

Handelt es sich bei Ihrem Haus um ein Energiesparhaus 40 oder 60 oder ein Passivhaus, können Sie sich ebenfalls an die KfW wenden, die für solche Fälle noch zinsgünstigere Kredite vergibt.

Energiesparhaus 60: maximale Förderung von 50.000 Euro;
Energiesparhaus 40  und Passivhaus: auch 50.000 Euro, aber bessere Zinskonditionen.

Beantragt wird ein KfW- Kredit über die Hypothekenbank, die diesen finanziert. In den meisten Fällen ist das Ihre Hausbank.

KfW Heizung

Auch wenn an Ihrem Eigenheim nur die Heizung energiesparende Funktionen ausweist, könnte Ihnen ein KfW- Kredit bewilligt werden.

Mehrere Optionen:

  1. Solarthermische Anlagen (Sonnenkollektoren) verbunden mit Brennwertkessel
  2. Biomasseanlage (Holzpelletheizung, Wärmepumpe, Lüftungsanlage) mit mind. 60 Prozent Wärmerückgewinnung.

Sie können hier eine Förderung von bis zu 50.000 Euro erhalten.

Beantragt wird ein KfW- Kredit über die Hypothekenbank, die diesen finanziert. In den meisten Fällen ist das Ihre Hausbank.

KfW- Förderung Photovoltaikanlage

Für die Förderung einer Photovoltaikanlage können Sie sich ebenfalls an die KfW wenden.

Ein Förderungsbetrag von bis zu 50.000 Euro ist möglich, was unter Umständen 100 Prozent der Kosten für Ihre Anlage abdeckt.

Beantragt wird ein KfW- Kredit über die Hypothekenbank, die diesen finanziert. In den meisten Fällen ist das Ihre Hausbank.

KfW- Zusatzförderung für Baubegleitung

Beabsichtigen Sie, eine KfW- Förderung zu beantragen, müssen Sie bei der Planung Ihres Hauses einen unabhängigen Sachverständigen zu Rate ziehen. Die KfW unterstützt Sie bei den Kosten für diesen.

Die Förderung beträgt 50 Prozent des Gesamtpreises für  den Sachverständigen, maximal aber 4.000 Euro.

Wenden Sie sich dafür direkt an die KfW- Bank.

BAfA

Energiesparende Maßnahmen werden unter Umständen auch vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAfA) gefördert.

Die BAfA hat einen Etat, der für Fördermittel zur Verfügung steht und dessen Gesamtsumme in jedem Kalenderjahr variiert.

Informieren Sie sich am besten auf der Website der BAfA, auf der Sie immer die aktuellen Konditionen finden.


Zusätzliche Hinweise zur KfW- Förderung

Alle KfW- Förderungen müssen vor Baubeginn beantragt werden. Die Möglichkeit, mehrere Förderungsprogramme in Anspruch zu nehmen, auch innerhalb der KfW, besteht. Infomieren Sie sich darüber am besten selbst in Anhängigkeit von Ihrem konkreten Bauprojekt.

Weitere Förderungsmöglichkeiten für den Hausbau

Abgesehen von der KfW- Förderung und der BAfA gibt es zahlreiche weitere Förderungsprogramme, die Sie beim Hausbau unterstützen möchten.

1. Förderung durch das Bundesland

Jedes Bundesland verfügt über ein Landesförderinstitut. Das kann die Landesbank oder auch die Landestreuhandstelle sein. Sie bieten zinsgünstige Immobilienkredite  und Zuschüsse für den Bau von Wohneigentum an. Neben dem Neubau kann auch Sanierung, energieeffizientes Bauen, Modernisierung und vieles anderes gefördert werden. Wenden Sie sich für nähere Informationen und Förderungsbedingungen an die Landesbank Ihres Bundeslandes.

Das Bundeland Sachsen zum Beispiel fördert Wohneigentum für junge Familien, energieeffizientes Sanieren und altersgerechten Umbau. Abhängig vom konkreten Programm können dabei bis zu 75.000 Euro als Darlehen vergeben werden.

2. Förderung von Städten und Gemeinden: Förderung für junge Familien

Besonders kleinere Gemeinden sind erfreut über den Zuzug von jungen Familien, weshalb auch hier Förderungsprogramme angeboten werden, um die finanziellen Hürden etwas zu reduzieren. Sowohl der Neubau als auch der Kauf eines Hauses kann subventioniert werden. Wenden Sie sich für diese Förderung an die Stadt- oder Gemeindeverwaltung.

3. Nicht-staatliche Förderungen

Unabhängig von staatlichen Förderungen existiert auch ein Arbeitgeber-Darlehen, für das Sie sich an die Personalabteilung wenden sollten. Auch einige katholische Bistümer und evangelische Landeskirchen fördern Familien beim Hausbau und vergeben vereinzelt Darlehen. Genauere Informationen erhalten Sie beim zuständigen Bistum.

Informieren Sie sich frühzeitig über Bauförderung

Für alle Förderungen gilt eines: kümmern Sie sich rechtzeitig darum. Planen Sie Ihr Projekt gut durch, informieren Sie sich über Ihre Möglichkeiten und haben Sie keine Scheu, den Verantwortlichen Fragen zu stellen, wenn Sie über etwas im Unklaren geblieben sind. Eine staatliche Förderung kann Ihre finanzielle Belastung um einige zehntausend oder gar hunderttausend Euro schmälern, damit Sie sich Ihren Traum von Eigenheim wirklich erfüllen können.

(Bildmaterial © energepic.com - pexels.com, Tookapic - pexels.com)

06.06.2018 |