Holzständerbauweise – Rückkehr zum bewährten Baukonzept
Die Holzständerbauweise geht zurück bis ins Mittelalter. Im Rahmen der Industrialisierung verschwand diese Bauform jedoch und wurde größtenteils durch die Massivbauweise ersetzt. Mit dem Aufkommen von Fertighäusern wurde diese Technik jedoch wieder aufgegriffen. Moderne Fertighäuser werden häufig in Holzständerbauweise gebaut. Bei der Ständerbauweise wird hauptsächlich Holz verbaut, es gibt jedoch auch Stahlvarianten. Das tragende Gerüst bei einem Holzständerhaus besteht ausschließlich aus Holz. Traditionelle Fachwerkhäuser sind also auch Häuser in Holzständerbauweise.
Holzständerhaus: der Wandaufbau im Detail
Dadurch dass das Holzskelett das Holzständerhaus trägt, kann im Innenbereich auf tragende Wände verzichtet werden. So sind große Räume möglich oder Konzepte über mehrere Stockwerke realisierbar. Ein Holzständerhaus besteht aus einem Skelett aus Holzbalken, die oft auch von außen sichtbar bleiben. Die Zwischenräume werden mit Dämmstoffen gefüllt. Außen- und Innenseite werden bei der Ständerbauweise dann mit Platten verkleidet.
Daher gilt für die Holzständerbauweise: Wandaufbau ist immer zweischalig. Eins ist wichtig bei der Holzständerbauweise: Details. Die Zwischenräume der Balken müssen mit den richtigen Materialien gedämmt und Kältebrücken vermieden werden. Dafür eignen sich zum Beispiel Mineralwolle, Kork oder Materialien auf Zellulosebasis. Innen werden OSB-Platten verbaut, welche die Wand zusätzlich versteifen. Für die Außenwand gibt es viele Möglichkeiten: Verputzen, Klinker oder Holzschalungen.
Ständerbauweise ermöglicht hervorragende Dämmwerte
Durch dieses Prinzip erreicht ein Haus in Ständerbauweise eine sehr hohe Energieeffizienz und hervorragende Dämmwerte. Ein Holzständerbau kann auch mühelos den Dämmstandard eines Passivhauses erreichen. Dabei bleiben die Wandquerschnitte immer relativ schmal, was bei gleicher Grundfläche mehr Wohnraum bedeutet.
Je nach den Vorstellungen der Bauherren ist es möglich, dass bei der Ständerbauweise zum Beispiel die Deckenbalken sichtbar verbaut werden oder das Holzständerhaus einen Fachwerkhauscharakter bekommt. Auch innenliegendes Fachwerk kann einen ganz speziellen Reiz haben, da Holz für Viele eine wohnliche Atmosphäre erzeugt. Holz als Baumaterial hat viele Vorteile. Es ist ein nachwachsender Rohstoff und somit unter ökologischen Gesichtspunkten ein ideales Baumaterial. Richtig verbaut ist ein Haus in Holzständerbauweise extrem langlebig.
Holzständerbau ist besonders für Allergiker geeignet
Da Holz ein natürliches Baumaterial ist, herrscht in einem Holzständerbau immer ein angenehmes Raumklima. In einem Holzständerbau wird die Feuchtigkeit durch das Holz nach außen transportiert, denn Holz atmet. Zusätzlich bindet Holz auch Hausstaub, was besonders für Allergiker angenehm ist. Ein Holzständerhaus kann ohne chemische Giftstoffe, nur mit natürlich verträglichen Materialien gebaut werden. Dazu wird auf Lacke und andere potenziell schädliche Stoffe verzichtet und ausschließlich mit Naturmaterialien gebaut.
Haus in Holzständerbauweise – auch als Fertighaus möglich
Beim Aufbau gibt es zwei Varianten: Holzständerbauweise kann sowohl vor Ort den Aufbau des Holzskeletts, die anschließende Füllung der Zwischenräume und Fertigstellung der Innen- und Außenwände bedeuten, als auch das Aufstellen von vorgefertigten Bauteilen. Wenn die Holzständerbauweise mit dem Fertighausprinzip verbunden wird, hat dies den Vorteil, dass die eigentliche Bauzeit sehr kurz gehalten werden kann. Die industrielle Fertigung ermöglicht zudem für ein Holzständerhaus geringere Preise.
Häuser in Holzständerbauweise haben zudem den Vorteil, dass es sogar die Möglichkeit gibt, mit dem ganzen Haus umzuziehen. Im Gegensatz zum Massivhaus kann ein Holzständerbau im Nachhinein wieder abgebaut werden und an anderer Stelle wieder aufgebaut werden. Für den Fall, dass man schon sein Traumhaus in Ständerbauweise gebaut hat, aber plötzlich ein schöneres Grundstück zur Verfügung hat, kann dies durchaus eine mögliche Option sein.
Die Vorteile der Holzständerbauweise
Die Holzständerbauweise hat viel Tradition und ist seit Jahrhunderten bewährt. Durch moderne Materialien und neue Fertigungsmethoden wird diese Bauweise auch den aktuellen Anforderungen an modernen Hausbau gerecht. Die Ständerbauweise hat unter anderem folgende Vorteile:
- Hohe Energieeffizienz, da gute Dämmwerte
- Geringe Wandquerschnitte ermöglichen relativ schmale Wände
- Schneller Aufbau, dank vorgefertigter Elemente
- Ausgezeichnetes Raumklima, da Holz Staub bindet
- Gut geeignet für Allergiker
- Gute Schallisolation, dank guter Dämmung
- Holz ist nachwachsender, natürlicher Rohstoff
- Viel Freiheit bei Raumgestaltung, da keine tragenden Wände
(Bildmaterial: Holz 2010 (Holz Messe Basel/Flickr, CC BY-SA 2.0), First house in Antigua (hansdz/Flickr, CC BY-SA 2.0))